Endlose Weiten
Thrice machen auf ihrem mittlerweile elften Album alles richtig. Nur drei Jahre nach PLANS gehen sie den nächsten Schritt, bedienen viele Lager, ob Post-Hardcore, Alternative- oder Experimental Rock. Harmonien und Eingängigkeit stehen unisono mit ruppigen Elementen, das vorab ausgekoppelte ›Scavengers‹ vereint eine wundervolle Großbildleinwand-Melodie mit düsteren, komplizierten Gitarren und Drum-Grooves („Nevermind who held you last night, come and take my hand, come and take my hand“).
Dagegen stehen Screamo-Parts in ›Summer Set Fire To The Rain‹. Die vierköpfige Formation, nach wie vor bestehend aus Frontmann Dustin Kensrue, Gitarrist Teppei Teranishi, Bassist Eddie Breckenridge und Schlagzeuger Riley Breckenridge, wurde 1998 in Orange County gegründet und gilt als eine der innovativsten Rockbands der jüngeren Vergangenheit, mit HORIZONS/EAST beweist sie abermals eindrucksvoll, warum das so ist. Die komplexen Songs sind ausgestattet mit vielen Details, jeder Menge Melancholie und vielen Emotionen. ›Color Of The Sky‹ ist ebendies, ein bunter Strauß an musikalischen Farben. Zugänglich präsentiert sich ›Northern Lights‹ mit feinsten Piano-Parts. Nach und nach, mit jedem neuen Hördurchgang, wird HORIZONS/EAST intensiver, abwechslungsreicher, die Faszination für die Tiefe der zehn Tracks größer, was in ›Dandelion Wine‹ gipfelt. Ohne Zweifel eines der besten Alben des Jahres.
9 von 10 Punkten
Thrice, HORIZONS/EAST, EPITAPH/INDIGO