Mit „Tatis Schützenfest“ und „Die Ferien des Monsieur Hulot“ schrieb Multitalent Jacques Tati Film-geschichte. Über 30 Jahre nach dem Tod des Franzosen mit dem feinsinnigen Humor ist der Meister wieder in einem Film zu sehen. Der Animationsregisseur Sylvain Chomet („Das Rennen von Belleville“) wurde von Tatis Tochter mit dessen letztem Drehbuch bedacht, das Choimet als klassischen handgezeichneten Zeichentrickfilm umsetzte. Die Hauptfigur, ein alternder Bühnenmagier, der Ende der fünfziger Jahre den langsamen Niedergang seiner Kunst mitverfolgen muss, kopiert unverkennbar Tatis Mannerismen, Körperhaltung und dessen wortlos pantomimische Ausstrahlung. Die Suche nach Arbeit treibt den Illusionisten nach Schottland, wo er sich mit dem jungen wie naiven Zimmermädchen Alice anfreundet und in ihr eine Ersatztochter findet. Chomets ausdrucksstarker Stil, Tatis Geist und die sanfte Melancholie der Geschichte fügen sich dabei perfekt ineinander und machen „Der Illusionist“ zu einem wundervollen Animationsfilm, der höchstens Tati-Puristen nicht gefallen dürfte.