Jay und seine Gattin Shel liegen derzeit im ständigen Clinch. Mangelnde Familienfinanzen sind dabei scheinbar nur eines der vielen Probleme, mit denen sich das Paar herumschlagen muss. Also macht sich Jay gemeinsam mit seinem Kumpel Gal daran, wieder damit Geld zu verdienen, was er einfach am besten kann. Und das ist nun einmal leider das Töten. Bei ihrem neuesten Auftrag, besagte titelgebende „Kill List” abzuarbeiten, zeigen sich nun jedoch einige Risse in Jays professioneller Fassade. Zwar scheinen ihre Opfer allesamt den Tod durchaus verdient zu haben, doch irgendetwas an ihrem Auftrag beunruhigt die beiden Berufskiller zusehends. Als sie obendrein auch noch das Gefühl haben, manipuliert zu werden, wollen sie den Auftrag schließlich abgeben. Doch dafür ist es bereits leider zu spät.
Was Regisseur Ben Wheatley in den ersten Minuten geschickt als Familiendrama im Ikea-Ambiente beginnen lässt, schlägt plötzlich in einen brachialen, mit schwärzestem Humor getränkten Killerthriller um, bevor Wheatley im dritten Akt eine geniale und den Zuschauer extrem überraschende Storywendung aus dem Hut zaubert. Als Musterbeispiel für unerschrockenes und atmosphärisch dichtes britisches Genrekino ist „Kill List” eine absolute Entdeckung.