Red Fang sind nicht nur eine heavy bzw. eine „laute Heavy-Rock-Band, die irgendwie überall dabei ist“, wie Schlagzeuger John Sherman die Sludger aus Portland bezeichnet und hinzufügt: „Wir hatten noch nie eine ‚Mission‘ oder gar einen klaren Weg. Keine Straßenkarten, nur blinde Abenteuer. Ihr könnt uns als das bezeichnen, was auch immer euch ein gutes Gefühl gibt“.
Red Fang sind auch humorvoll unterwegs, wie im Gespräch mit dem Drummer schnell klar wird. Auf den Opener, ›Take It Back‹, – laut Sänger und Bassist Aaron Beam eine Kombination aus Song und Intro – angesprochen, meint er: „Es ist wahr, dass Red Fang für viele der angesagtesten Innovationen der modernen Musik verantwortlich gemacht werden können und sollten. Die Liste ist so lang und vielfältig, dass es schwer ist, den Überblick zu behalten. Und weil wir kein egoistischer Haufen sind, gibt es keine Patentaufzeichnungen zum Recherchieren. Unsere Arbeit gehört den Menschen“. Das ist witzig gemeint, aber irgendwie auch wahr. Die Amis verwenden tatsächlich viele coole Sounds und interessante Klänge. Unter anderem kommen auf ARROWS eine Drehleier, eine Streichergruppe, ein Schlagzeug, das in einem leeren Swimmingpool aufgenommen wurde, und jede Menge wilde Effektpedale zum Einsatz.
Aber es geht auch richtig abgefahren, wie Sherman rückblickend erzählt: „Einmal haben wir versucht, draußen aufzunehmen, mit einem Lagerfeuer zwischen den Mikrofonen und der Musik. Das schien damals eine tolle Idee zu sein. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das tatsächlich jemals benutzt wurde“. Aber die Stoner haben auch mit weniger Experimentierfreude und klaren Harmonien kein Problem, wie das Titelstück beweist. „Da hast du Recht! Es ist sehr eingängig. Meine Lieblingssongs, selbst die härtesten, haben Hooks und sind ziemlich eingängig. Schau dir Slayers SOUTH OF HEAVEN an. Das Album hat Hooks im Überfluss! Einprägsame, geschmackvolle Riffs! Das Gleiche bei den Melvins. Meine Lieblingssongs von den Melvins haben einen gewissen ‚Pop-Appeal‘. ‚Schwer‘ und ‚eingängig‘ schließen sich nicht aus.“
Gemeinsam mit Producer Chris Funk entstand das Album in der Heimatstadt des quirligen Quartetts. Sherman zum Prozedere: „Natürlich ist Technologie interessant, aber es ist auch wichtig, sich an die Methoden der Vergangenheit zu erinnern, die gut funktioniert und sich bewährt haben. Ich bin ein Fan davon, die besten Werkzeuge der alten Schule zu nehmen und sie mit den besten neuen Innovationen zu verbinden“. Abschließend noch mal auf den Humor-Aspekt angesprochen: „Wir lachen gerne, ja. Ich denke, unsere Texte sind normalerweise ziemlich ernst oder dunkel und deprimierend, aber Musik zu machen, macht Spaß. Tourneen machen Spaß. Videos zu machen, macht Spaß. Zu Konzerten zu gehen, macht Spaß! Wir mögen es, eine gute Zeit zu haben und wir wollen, dass ihr das auch habt“.