He’s not gonna take it
Mit Rock-Statements hat es Dee Snider ja schon immer gehabt. Man denke nur an die Twisted-Sister-Kracher ›I Wanna Rock‹ oder ›You Can’t Stop Rock’n’Roll‹. Macht also Sinn, das neue Solo-Album LEAVE A SCAR mit ›I Gotta Rock (Again)‹ standesgemäß zu starten. Und der Song ist eine echte Kampfansage, aber trotz der Symbolik keine Rückkehr zum alten Sister-Sound.
Snider bewegt sich erneut in eher modernen Metalgewässern, die zwar manchmal aufgrund der steril wirkenden Gitarren etwas seicht sind, aber durch die Power und Präsenz des ehemaligen Twisted-Sister-Sängers definitiv an Tiefe gewinnen. Produziert hat erneut Jamey Jasta von Hatebreed und dementsprechend heavy ist das Teil ausgefallen. Stellenweise auch etwas harmonischer, wobei immer wieder mit Metalcore und Modern Metal geliebäugelt wird. Snider hat aber einfach zu viel Charakter und Charisma, um mit zeitgemäßen und angesagten Sounds in der Masse moderner Metaller unterzugehen. Außerdem hat er ja auch schon seinerzeit mit ›Hard Core‹ vom 2000er-Werk NEVER LET THE BASTARDS WEAR YOU DOWN bewiesen, dass er richtig heftig kann. Zum Abschluss gibt es mit ›Stand‹ noch so etwas wie eine Ballade, die vor epischer Breite und Energie nur so strotzt – wie überhaupt große Teile des Albums.
6 von 10 Punkten
Dee Snider, LEAVE A SCAR, NAPALM/UNIVERSAL