Die Fotos auf der Whitesnake-Homepage zeugen von einer entspannten Album-Produktion: Im Domizil von David Coverdale, wunderbar idyllisch gelegen in einem Waldgebiet direkt am Lake Tahoe in Nevada, haben Meister Coverdale, die Gitarristen Doug Aldrich und Reb Beach sowie die beiden Neuzugänge Michael Devin (Bass) und Brian Tichy (Schlagzeug), der zuletzt mit Foreigner auf Tournee war, ein fabelhaftes neues Album erarbeitet.
Dementsprechend positiv äußert sich auch der Whitesnake-Frontmann selbst: „Wir hatten ein unglaublich kreatives und produktives Jahr, um zu schreiben und aufzunehmen“, fasst er die zurückliegenden zwölf Monate zusammen. Der Titel des Studio-Werks, dem mittlerweile elften in der Whitesnake-Historie, ist FOR-EVERMORE. Die Scheibe erscheint am 25. März und präsentiert 13 neue Stücke, die auf souveräne Weise Gegenwart und Vergangenheit miteinander kombinieren.
Im Opener ›Steel Your Heart Away‹ und dem coolen ›Whipping Boy Blues‹ wird sogar das Flair der kurzzeitigen Liaison zwischen Coverdale und Led Zeppelin-Gitarrist Jimmy Page im Projekt Coverdale/Page Anfang der neunziger Jahre wieder zum Leben erweckt. Besonders Doug Aldrich, dem mit Abstand wichtigsten Partner Coverdales bei Whitesnake, liegen diese schweren Gitarren-Riffs, die britische Rock-Tradition mit Blues und orientalischen Einflüssen vermischen, besonders am Herzen.
Und es gibt durchaus noch weitere Überraschungen auf FOREVERMORE: In ›One Of These Days‹ und ›Fare Thee Well‹ greift sich Aldrich die Akustikklampfe und stimmt zwei Country-beeinflusste Songs an, während sich bei ›My Evil Ways‹ Whitesnake so temporeich zeigen wie kaum zuvor in ihrer langen Laufbahn. Die Nummer beginnt mit einem furiosen Schlagzeug-Part und erinnert im weiteren Aufbau dann an Zeppelins ›Black Dog‹. Andere Stücke wie ›All Out Of Luck‹, ›I Need You (Shine A Light)‹ oder die etatmäßige Ballade ›Ea- sier Said Than Done‹ bieten gewohnt vollwertige Schlangenkost. Den würdigen Abschluss dieser starken Scheibe bildet der siebenminütige Track ›Forevermore‹, ein ruhig beginnender und sich dann zum Monumentalepos aufbäumender Song mit geradezu hymnischem Charakter.
Produziert wurde FOREVERMORE von dem Dreigestirn Coverdale/Aldrich und Toningenieur Michael McIntyre. Die Drei nennen sich gerne Los Bros Brutalos, also die brutalen Brüder was man aber zumindest was den Sound angeht – nicht übermäßig ernst nehmen sollte.