Zwischen Wut und Besänftigung
Rockig und trotzig gibt sich der 72-jährige Walter Trout, wenn er in Metaphern seine Sicht auf eine Welt besingt, die seine Generation in den 60s zu einem besseren Ort machen wollte. Zwischen Wut und Besänftigung lässt er seine Gitarre unverblümt zu uns sprechen, indem er seine Strats von Fender und Delaney geradewegs in seinen Mesa Boogie Mark IV spielt. Dabei wahrt Trout, den wir für seine unvergleichliche Mischung aus kraftvoll-ungestümer sowie hochpräziser Gitarrenarbeit lieben, immer einen zuversichtlichen und konstruktiven Duktus. Wo ein Neil Young garstig wird oder sich 90 Prozent aller Bluesrocker in Gefiedel verlieren, haben Songs wie ›Broken‹ mit Beth Hart, ›Courage In The Dark‹ oder ›No Magic (In The Street)‹ Tiefe, Selbstreflexion und jede Menge Seele. ›Love Of My Life‹ und ›Heaven Or Hell‹ gehen als spannende Kunstwerke durch, während ›I’ve Had Enough‹ mit Dee Snider und ›Bleed‹ richtige Rocker sind. ›Talkin’ To Myself‹ versprüht auf nostalgische Weise die Aufbruchsstimmung der Hippie-Ära. (Philip Opitz)
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Walter Trout
BROKEN
PROVOGUE/MASCOT/TONPOOL