Zurück auf Los
Ville Valo, seines Zeichens ehemaliger Frontmann von HIM, wagt – benannt nach seinen Initialen – einen musikalischen Neustart und präsentiert mit NEON NOIR seinen Soloeinstand, der zwar in vielerlei Hinsicht an HIM erinnert, aber auch zahlreiche Neuerungen enthält. Die wichtigste Änderung fand wohl hinter den Kulissen statt, denn Ville spielte das Album komplett alleine im eigenen Heim ein. Musikalisch erinnert NEON NOIR während der ersten Songs an die poppige Seite von HIM. Villes Art des Songwritings und Singens sind omnipräsent, die Tracks wurden jedoch statt mit schweren Riffs vermehrt mit leichteren Indie-Gitarren, 80s-Synthpop-Keyboards oder elektronischen Beats ausstaffiert und wirken dadurch vielfach leichter. So durchzieht die erste Albumhälfte und Songs wie ›Run Away From The Sun‹, ›The Foreverlost‹ oder ›Salute The Sanguine‹ durchaus ein gewisses New-Wave-Feeling – kombiniert mit einer düster-romantischen Stimmung, dem charismatischen Schluchzen des Protagonisten und viel „ear candy“ in den Arrangements. Gegen Ende des Albums indes wird es epischer, doomiger und düsterer mit Nummern wie ›Saturnine Saturnalia‹ oder ›Vertigo Eyes‹. So oder so: eine gelungene Rückkehr!
8 von 10 Punkten
VV/NEON NOIR/SPINEFARM/UNIVERSAL