Lemmy lebt!
Nicht nur, dass Volter in der Trio-Besetzung wie Motörhead zuletzt actionreich agieren, auch sonst ist die Vorliebe für Lemmy & Co. und deren speziellen Sound offensichtlich. Stimmlich versucht man auf HIGH GAIN OVERKILL ebenso, dem großen Vorbild so nahe wie irgend möglich zu kommen. Das klingt manchmal beinahe gezwungen, passt aber nun mal. Wäre interessant, was der Sänger für eine Sprechstimme hat, aber das nur am Rande. Die räudigen Songs passen jedenfalls ins Krachkonzept. Ebenso wie die Entstehungsgeschichte der Band. Die Idee kam natürlich in einer Kneipe. Und genau dahin passen zackige und zünftige Nummern wie ›Kiss My Ass‹ und ›Damage Dealer‹. Schnapsig und sleazy rocken und rollen die Hannoveraner meist im oberen Geschwindigkeitsbereich über den Tresen.
Einen Preis für Originalität werden Volter zwar nicht gewinnen, aber einer für Authentizität und Hingabe könnte schon rausspringen. Abgesehen davon gibt es ja wirklich schlechtere Inspirationsquellen als Motörhead und langweiligere Genres als Rock’n’Roll.
6 von 10 Punkten
Volter, HIGH GAIN OVERKILL, VOLTERZONE/CALYGRAM