Aus eins mach zwei – es geht doch nichts über eine gewisse Spontaneität auf Tournee: Vintage Trouble, virtuoses Quartett aus L. A., sollte ursprünglich nur beim Freiluftspektakel im Dreierpack mit Dick Brave & The Backbeats und Lenny Kravitz in Wetzlar seine Vorzüge präsentieren. „James Brown, Elvis Presley und Jimi Hendrix in einem Programm“, kommentiert Backbeats-Gitarrist Adriano Batolba augenzwinkernd die Kombination. Doch auf Vintage Trouble wartet noch ein weiterer Auftritt. Halb zwei Uhr nachts wird es, bis endlich die in schmucke Gangsteranzügen gekleideten Herren die Bühne im Frankfurter Zoom entern. Ohne Umschweife zünden Gitarrist Nalle Colt, Bassist Rick Barrio Dill, Schlagzeuger Richard Danielson und Sänger Ty Taylor ihre zwar nicht neue, aber schlicht atemberaubende Mixtur aus Rock, Blues, Soul und Funk. Ein Konzept, das sich lässig in den späten sechziger und frühen siebziger Jahren zwischen Free, Faces, Rolling Stones, Humble Pie und Sly & The Family Stone verorten lässt. Ty Taylor, exaltierter Frontmann wie einziger Afroamerikaner der Band, strotzt nur so vor Soulbesessenheit, wenn er im Slow-Blues „Gracefully“ ganz großes Kino serviert. Elektrisierend eklektisch feuern Vintage Trouble bei „Blues Hand Me Down“, „Pelvis Pusher“ und „Run Outta You“ aus sämtlichen Kanonenrohren.
VINTAGE TROUBLE: Zoom, Frankfurt
■