Tiefe Verbeugung vor einem großen Musiker.
Jon Lords Verdienste sind unzweifelhaft: Als Mitglied von Deep Purple transformierte er die Hammond-Orgel vom Kirchen-, Kirmes- und Jazz-Instrument zur veritablen Rocksau, mit grandioser, nie selbstverliebter Virtuosität und einem technischen Können, das einem den Atem rauben konnte. Als Komponist lieferte er aber eben auch Werke ab, die Rock und Klassik miteinander aussöhnten, und zwar nicht im faden Crossover-Orchestersound der Marke „Pop goes symphonic “, sondern mit Herz, Hirn, Mut und Hingabe. Einer der ganz Großen. Dass es Musikern wie Paul Weller, Mickey Moody, Rick Wakeman, Glenn Hughes, Ian Paice und – sorry, das Namedropping ist noch nicht zu Ende – Bruce Dickinson, Don Airey, Ian Paice, Bernie Marsden, Sandy Thom u.a. ein tiefes Bedürfnis war, ihm Tribut zu zollen, ist verständlich und aller Ehren wert. Dass daraus drei CDs entstanden – eine widmet sich dem Komponisten, die beiden anderen dem Rocker –, ist nur natürlich, ebenso wie die Verwertung der Tribute-Show auf zwei DVDs. Schön, dass CELEBRATING JON LORD einen weiten Bogen spannt, von Lords früher R&B-Combo The Artwoods über Deep Purple bis hin zu einstigen Solo-Großtaten wie SARABANDE. An der spielerischen Umsetzung gibt es wenig auszusetzen, das alles ist gut gemacht – nur eben nicht besser als die jeweiligen Originale. Aber bevor wir eine grundsätzliche Diskussion über den Sinn und Zweck von Tribute-Alben vom Zaun brechen, heben wir lieber das Glas auf den Urheber all dieser großartigen Musik und geben: 8 Punkte.