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Uncle Acid and the Deadbeats: Acht Fäuste für ein neues Album

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Uncle Acid and the Deadbeats: Acht Fäuste für ein neues Album

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Uncle Acid and the Deadbeats aus Cambridge sind berühmt berüchtigt für ihren Sound, der nach den frühen Black Sabbath oder Pentagram klingt – gewürzt mit einem Schuss Alice Cooper und einer Prise The Kinks. Seit 2010 veröffentlichte die Band um Kevin Starrs fünf starke Platten – nun überraschen uns die Briten mit einem völlig andersartigen Konzeptalbum. NELL‘ ORA BLU ist eine Mischung aus Krimi-Hörspiel und Soundtrack aus dem Italien der späten Sixties. Doch damit nicht genug: Die Dialoge werden von echten Italo- Kinolegenden gesprochen, darunter Franco Nero. (Text: Philip Opitz)

Kev, euer neues Konzeptwerk erinnert an die Soundtracks von italienischen Thrillern aus den späten 60er- und frühen 70er-Jahren. Es scheint fast so, als wolltet ihr mit dem Album den Vibe heraufbeschwören, der Bands wie Black Sabbath zu ihrer Musik inspirierte.
Absolut, ich meine, Black Sabbath haben ihren Namen ja sogar aus einem italienischen Horrorfilm. Ich glaube, dass diese exotischen
Filme die Inspiration für viele Psychedelic- und Rockbands boten. Deshalb haben wir auch die Dialoge bewusst auf Italienisch einsprechen lassen, damit man als Zuhörer wirklich nur die Stimmung und die Ästhetik auf sich wirken lassen kann – außer man spricht natürlich Italienisch! (lacht)

Diese sogenannten Poliziotteschi-Filme aus Italien sind inspiriert von US-Thrillern wie „Bullitt“ mit Steve McQueen oder den Film-Noir-Krimis aus Frankreich wie „Außer Atem“ mit Jean-Paul Belmondo. Oft enden sie in einer tragischen No-Win-Situation für alle Parteien. Meist liefern die Soundtracks dieser Spätprogramm-Filme noch eine ganz eigene unterbewusste Note, die ungewisse Stimmung des Morgengrauens, oder?
Absolut, ich wollte genau diese Atmosphäre schaffen. Deshalb geschieht auch der Mord in meiner Geschichte in der blauen Stunde, also kurz vor Sonnenaufgang, und die Platte trägt den Titel NELL’ ORA BLU (deutsch: Zur blauen Stunde). Es ist noch Nacht, und entweder eskaliert alles noch weiter oder der neue Morgen bringt eine Besserung der Situation. Von dieser Spannung leben viele Krimis aus dieser Zeit. Allerdings habe ich mir extra keine der damaligen Soundtracks angehört, um nicht versehentlich etwas zu kopieren.

Wie hast du es geschafft, den legendären Franco Nero als Hauptdarsteller beziehungsweise Hauptsprecher zu engagieren?
Das war ganz einfach: Ich habe sein Management über seine Website angeschrieben und er zeigte sich sofort begeistert. Natürlich habe ichihm nicht gleich gesagt, dass seine Rolle in dem Hörspiel den Tod findet. Aber ich glaube, er ahnte es! (lacht)

Der Sound des Albums ist auch weniger rockig als sonst, wie bist du das angegangen?
Die Gitarren spielte ich über einen Fender-Tweed-Deluxe-Verstärker ein, den ich sonst nie verwende. Als Haupteffekt für Gesang und
Gitarre verwendete ich jede Menge Hall, was ich sonst auch nie tue, sowie ein altes Echoplex-Hallgerät, das früher Neil Young gehörte.

Werdet ihr das Album mit Uncle Acid and The Deadbeats live spielen?
Lee Dorian, ein wirklich cooler und sehr künstlerisch denkender Typ von unserer Plattenfirma, möchte es uns in kleinen Theatersälen aufführen lassen, obwohl wir meinten, dass wir auf Tour lieber unser reguläres Set spielen. Wahrscheinlich wird es also eine Mini-Tour für NELL’ ORA BLU geben, mit etwa fünf Terminen in Europa, und dann wieder eine reguläre Tour mit mehr Daten und unserem gewöhnlichen Material. Schön, wenn die Plattenfirma mal mehr wagt als die Musiker – meist ist es ja andersherum.

Es klingt, als wäre die Platte dein persönliches PET SOUNDS geworden – hast du es im Alleingang geschrieben und aufgenommen?
Haha, das ist ein guter Vergleich. Vielen Dank! Das Album entstand größtenteils noch in den Jahren 2020 und 2021 während der Lockdowns. Daher nahm ich den Großteil tatsächlich im Alleingang auf, denn Justin und ich leben zwar im UK, aber ein ganzes Stück auseinander, John wiederum lebt in den USA und Vaughan in Kanada.

Ein weiterer Vergleich: Quentin Tarantino schrieb im Lockdown das Buch „Once Upon A Time In Hollywood“ als nachträglichen Roman zu seinem Film von 2019 – normalerweise geschieht das ja auch andersrum. In dem Film wird oft Bezug auf italienische Filme genommen. Hast du hier auch Inspiration gefunden?
Das ist ein wunderbarer Vergleich, da ich ja den Soundtrack für einen Film geschrieben habe, den es gar nicht gibt. Darüber hinaus erzählt Tarantino ja auch fiktive Geschichten aus vergangenen Zeiten, bei denen er den Vibe jener Tage minutiös erkundet. Auch verwendete er die Musik vieler italienischer Filmkomponisten, wie Fabio Frizzi oder Nora Orlandi in den „Kill Bill“-Filmen. Tatsächlich habe ich für das Artwork von NELL’ ORA BLU den gleichen italienischen Poster-Designer engagiert, der die ganzen fiktiven Filmplakate in „Once Upon A Time In Hollywood“ entworfen hat. Sein Name ist Renato Casaro.

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