New Age-Happening mit hypnotischen Soundtrack.
Ulver sind anders. Nicht im Sinne von schrägen Outfits oder exzentrischen sexuellen Vorlieben – so-weit bekannt –, sondern so richtig, grundlegend anders. Welche Band lässt schon 16 Jahre zwischen Konzerten vergehen, ohne sich in dieser Zeit aufgelöst zu haben? Ulver hingegen veröffentlichten fleißig Musik, schritten von folklastigem Black Metal zu sphärischen Eso-Klängen und zementierten ihren Ruf als heiß geliebtes Insider-Juwel.
Seit 2009 schließlich treten sie regelmäßig live auf, was in ihrer norwegischen Heimat als so signifikante Entwicklung ge-wertet wurde, dass sie 2010 in der Staatsoper von Oslo gastieren durften. Eine Ehre, die sie mit einem Auftritt würdigten, der kaum als herkömmliches Konzert bezeichnet werden kann. Viel ausuferndes Ambient-Gewaber, eindringliche Leinwandprojektionen von Leni Riefen-stahl bis Softporno sowie ein stimmlich bestens aufgelegter Frontmann verdichten sich zu einer Mischung aus entrücktem New Age-Happening und multimedialer Installationskunst, getragen von einem prak-tisch nie abreißenden Klang-strom, der alle Phasen der Band zu einem hypnotischen Soundtrackteppich webt. Sicher nicht jedermanns Sache, aber ziemlich einzigartig und – klar – einfach anders.