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The Steel Woods: Ein Album, das zum Vermächtnis wurde

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The Steel Woods: Ein Album, das zum Vermächtnis wurde

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Es gab gewiss schon Ankündigungen, die man mit deutlich weniger Vorbehalten aufgenommen hat als jene, dass The Steel Woods ihr drittes Album veröffentlichen werden. ALL OF YOUR STONES erscheint nämlich vor dem Hintergrund einer Tragödie. Die Nachricht, dass Mitbegründer und Frontmann Jason „Rowdy“ Cope im Januar unerwartet im Schlaf verstarb, traf Familie, Freunde und Fans des Produzenten, Gitarristen und Songwriters unvermittelt und hart. Besonders bitter für Sänger und Gitarrist Wes Bayliss, Bassist Johnny Stanton und Schlagzeuger Isaac Senty – die gleichermaßen einen Bandkollegen und Freund zu betrauern haben.

Man hätte es verstanden, wenn sie die von Cope wesentlich geprägte Southern-Rock-Truppe aufgelöst hätten – was durchaus zur Debatte stand. Gemeinsam mit der Familie des Verstorbenen aber traf man die Entscheidung, weiterzumachen. „Es ist hart, da durchzumüssen“, sagt Wes Bayliss. Wenn er aber irgendetwas sicher wisse, dann, dass sein Freund gewollt hätte, dass sie weitermachen.

„Die Songs auf dem Album hatten anfangs nicht notwendigerweise die Bedeutung, die sie jetzt haben“, fügt er an. „Im Studio hab’ ich zu Rowdy gesagt: ,Abgesehen von ein paar Sachen, die sich ein wenig abseits vom Thema bewegen, ist das Dein Album‘.“ Es handle so sehr von ihm und von den Kämpfen, die er führen musste, um letztlich siegreich daraus hervorzugehen. Und plötzlich seien auch noch die Songs, die sich nicht direkt darum drehten, zum Thema geworden.

„Das letzte Mal, als ich Rowdy gesehen habe, war in der Nacht, in der wir den Mix des Albums abgenommen haben.“ Sie hätten sich die Hand gegeben und sich gegenseitig versichert, dass sie die Dinge, über die sie Kontrolle haben, gewissenhaft erledigt hätten. „Und dann war er fort“, sagt Bayliss und lässt eine lange Pause folgen. „Es ist schon verrückt, wie das alles gelaufen ist.“ Er schätze sich glücklich, dass er das Album nicht alleine habe vollenden müssen. „Wir haben es gemeinsam fertiggemacht – und jetzt sollte es auch gehört werden.“

Dafür sorgt die Band nun von April bis November höchstpersönlich. So die Pandemie will, stellt sie es auf einer ausgedehnten US-Tour ihren Fans vor und feiert damit das Leben ihres verstorbenen Mitstreiters. Für ihn wird ein alter gemeinsamer Freund, Tyler Powers, auf der Bühne stehen. Seinen Einsatz weiß Bayliss sehr zu schätzen und versichert: „Er wird bei uns bleiben, so lang er will“. Powers sei ein guter Kerl und ein großartiger Gitarrist. „Er wird sicherlich nicht versuchen, wie Rowdy zu klingen. Es gibt keine Möglichkeit, diese Lücke zu füllen“, sagt Bayliss. Aber ein erster Schritt in die Zukunft von The Steel Woods ist getan – was wiederum eine uneingeschränkt gute Nachricht ist.

Text: Christoph Ulrich

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