Vier unbekümmert rockende junge Briten – einfach gut
The Luka State stammen aus Winsford, einem Städtchen im Nordwesten Englands, irgendwo
zwischen Manchester und Liverpool – eine (rock)musikalisch also schwer vorbelastete Gegend. Doch die Burschen, die allesamt Mitte 20 sind, teilweise aber ausschauen, als müssten sie noch die Schulbank drücken, lassen sich von dem, was vor ihnen kam, ganz offenbar nicht einschüchtern. Im Gegenteil. Denn der oft recht aggressive, schraddelige und laute Indie/Alternative-Rock könnte auf Platte Nummer zwei kaum selbstbewusster daherkommen. Produziert wurden die Jungs von Dan Austin (Biffy Clyro, Pixies) und Adrian Bushby (Foo Fighters, Muse), die ihnen einen garagigen Sound verpasst haben, der effektiv zur Intensität der Lieder beträgt. Zu den Highlights zählen das herrlich angepisst klingende, punkige ›Oxygen Thief‹, das breitwandige, auf charmant unschuldig wirkende Art in Richtung Stadionrock schielende ›Losing Streak‹ und das im Aufbau clever mit 80er-/New-Wave-Elementen spielende, dann im Refrain fett losrockende ›Matter Of Fact‹. Dringend gehört werden sollte außerdem ›Swimming Backwards‹, das hier ungewohnt nachdenklich wirkt, ohne dabei jedoch vom Gas zu gehen.
8 von 10 Punkten
The Luka State/ MORE THAN THIS/ THIRTY TIGERS/MEMBRAN