Wie viele erfolglose Indie-Bands greifen derzeit verzweifelt zum Banjo und versuchen auf den längst abgefahrenen Nu-Folk-Zug aufzuspringen und erreichen damit doch nichts anderes, als das Genre weiter zu übersättigen. Da ist das Debüt GOOD COMPANY von The Dead South eine angenehme Überraschung. Zwar ist die Musik der vier kanadischen, Bart und Hut tragenden Männer weitestgehend dem Kosmos Folk zuzuordnen, allerdings sind nur ihre Melodien wirklich folkig. Umgesetzt werden diese meist mit purem Bluegrass-Werkzeug: So dienen ihnen Akustikgitarren, ein Banjo, eine Mandoline, eine Bassdrum und ein Cello, das mal gestrichen, mal als Bass-Ersatz gezupft wird. The Dead South wirken aber keineswegs altbacken. Zu sehr sind ihre Songs im Kern durchaus untypische Bluegrass-Nummern, denn auf GOOD COMPANY sind immer wieder Spuren von Pop-, Gospel- (›Down That Road‹), British Folk- (›The Dead South‹) und Rock-Einflüssen (›Deep When The River’s High‹) zu finden.