Alles über den Rock’n’Roll aus Amerikas lautester Stadt.
Der Untertitel „The Uncensored History Of Rock’n’Roll In America’s Loudest Ciy” macht unmissverständlich klar, worum es in Steve Millers 320-Seiten-Buch geht: Weniger um den Motown-Soul, für den die Industriestadt in Michigan immerhin auch berühmt ist, sondern einzig und allein um den kernigen Rock, der in Detroit stets so prächtig gedieh. Die ehemalige Autometropole, heute in weiten Teilen eine erschütternd entvölkerte Industrie-ruine, war schon immer ein ausgesprochen raues Pflaster, quasi der Working-Class-Gegenpol zu New Yorker Kunst-Chi-Chi und kalifornisch Schöngeistigem aus der Hippie-Kultur. Und brachte mit den MC 5, Iggy & The Stooges, Alice Cooper und anderen mehr angemessen ruppige Acts hervor – zuletzt etwa die Neo-Garagen-Helden The White Stripes. Autor Miller lässt erzählen: Von Musikern, DJs, Fans, Labelbossen, Clubbesitzern und anderen betroffenen Geistern, die den Rock in Detroit teilweise über Jahrzehnte begleiteten. Eine interessante, teils erfrischend skurrile Anekdotensammlung, die den Lokal-patriotismus bisweilen jedoch ein bisschen zu weit treibt. Dennoch recht lesenswert.