Steel Panther können sich nicht entscheiden, ob sie Parodie, Satire oder Hommage sein möchten. Die 1997 in Los Angeles gegründete Glam-Metal-Revival-Band zieht bei ihrer Exzess-Show sämtliche Register: Arrogantes Posieren, exotische Garderobe sowie perfekte Stilzitate von Van Halen über Mötley Crüe bis hin zu Poison, Ratt und Cinderella lassen den Puls der zum Teil ebenso abenteuerlich kostümierten Zuschauer in ungeahnte Höhen steigen. Als egomanischer Wortführer erweist sich Gitarrist Satchel: Seine von Eddie van Halen inspirierten Soli neigen ebenso zur Überlänge wie seine sich deutlich unter der Spandexhose abzeichnende Mannespracht. Zumal Satchel auch noch ausgiebig über seinen Wonnespender prahlt.
Indes kanzelt er Vokalist Michael Starr ab, weil dessen Geschlechtsteil ja so winzig klein sei. Das zotige Wortgeplänkel, dem sich bisweilen auch der effeminierte Bassist Lexxi Foxx mit Puderquaste im Anschlag und der als Hell’s Angel ausstaffierte Schlagzeuger Stix Zadinia anschließen, dient als verbales Schmieröl zwischen selbstkomponierten Ohrwürmer mit eindeutigem Inhalt wie ›Gloryhole‹, ›Let Me Cum In‹ und ›It Won’t Suck Itself‹. In ›Asian Hooker‹ thematisiert das Quartett die Vorzüge asiatischer Prostituierter, ›Just Like Tiger Woods‹ porträtiert das heikle Intimleben einer amerikanischen Golf-Legende. Als regelrecht sexistisch erweist sich ›Community Property‹, wo sich die eigene Freundin zur Förderung des Gemeinwohls allen zur Verfügung stellen muss. Zum Höhepunkt gelangt die politisch inkorrekte Sause, als sich im Akustikteil gut zwei Dutzend willige Damen aus dem Publikum mit eindeutiger Gestik im Rampenlicht drängen.