Noch wurden kaum Hörproben des kommenden Foo Fighters-Albums veröffentlicht, doch CLASSIC ROCK durfte bereits jetzt in das Staatsgeheimnis namens SONIC HIGHWAYS hineinhören. Lest hier, was euch bei jedem der acht Songs erwartet.
Alle Jubeljahre erscheint ein Album, das alle oder zumindest die meisten Rockfans wuschig macht. So verhält es sich 2014 mit SONIC HIGHWAYS von den Foo Fighters. Damit dies auch ja gewährleistet ist, dafür hat insbesondere Dave Grohl Sorge getragen: Auf ein von ihm ausgehecktes, noch nie da gewesenes Konzept soll das achte Foo Fighters-Album fußen. So heißt es schon Monate vor dem ersehnt verkündeten Veröffentlichungstermin. Tröpfchenweise wird die Fangemeinde mit Informationshäppchen angefixt. Auch zum Zeitpunkt, als diese Rezension verfasst wird, weiß man noch vieles nicht. Jeder Song auf SONIC HIGHWAYS entstand in je einer von acht US-amerikanischen Musikmetropolen. Dort traf man (Grohl, Hawkins, Smear, Mendel und Shiflett) sich mit ansässigen Musiklegenden und ließ sich inspirieren. Die Entstehungsgeschichte eines jeden Liedes wurde dabei dokumentarisch von Kameras begleitet und wird in Form einer achtteiligen TV-Serie in den Wochen vor dem Release ausgestrahlt.
Soviel zu den bekannten Fakten – doch wie klingen die Songs, wo könnte welche Nummer entstanden sein und ist dieses Album den wohl längsten Promo-Film aller Zeiten wert? Möge das große Städteraten beginnen! (Die Betonung möge hier auf „Raten“ liegen. Daher sollen diese Vermutungen ohne Gewähr sein.)
Anscheinend können es die Foo Fighters entspannt angehen lassen. ›Something From Nothing‹ beginnt mit einem luftigen Gitarren-Picking und zurückgelehnt begleitenden Drums. Darauf legt Grohl seinen Gesang wie ein Geschichtenerzähler, um Luft nach oben für das folgende, dramaturgisch anmutende Arrangement zu lassen. Durch unterschiedlichste Songparts schrauben sich die Foo Fighters schließlich in ein brachial gebrülltes „fuckt it all, I came from nothing“ hinauf. Gleich zu Beginn ist die Sprache von einer in Flammen stehenden Stadt, in einer Strophe ist der Textfetzen „muddy water“ aufzuschnappen. Es dürfte sich also um Muddy Waters Heimat Chicago handeln, die 1871 einem vernichtenden Feuer zum Opfer gefallen war. Damit wäre auch klar, dass einer der Männer an den Brechstangengitarren – soviel war bereits über den Song aus Illinois zu erfahren – Cheap Tricks Rick Nielsen sein muss.
›The Feast And The Famine‹, ein an den Rabauken-Stil von WASTING LIGHT erinnernder, ruppiger Up-Tempo-Song, der mit seinen „gerade einmal“ 3:50 Minuten Laufzeit als der Punkrock-Song dieses Albums bezeichnet werden kann, scheint von Grohls entbehrungsreicher Zeit in der D.C.-Hardcore-Szene zu handeln. Wenn in diesem Text von einem gewissen „monument“ die Rede ist, dürfte dies der Geschichte des damals 14-jährigen, späteren Nirvana-Drummers entliehen sein, der sein musikalisches Aha-Erlebnis bei einem „Rock Against Reagan-Konzert“ zu Füßen des Lincoln Memorials in Washington hatte. Unterstützt wurden die Foos bei dieser Nummer von den dort ansässigen, legendären Bad Brains.