Das Leben ist hart. Vor allem, wenn man Mitte 20 ist und nichts lieber tut, als vor großen Menschenmassen zu spielen, mit seinen besten Kumpels zu feiern und reihenweise Bräute flachzulegen. Ein Lifestyle, an den sich Jared Followill in den letzten Jahren derart gewöhnt hat, dass er gar nicht mehr ohne kann. Doch weil sich die Kings Of Leon, deren Bassist er ist, gerade eine wohlverdiente Pause gönnen, um Kinder in die Welt zu setzen, Häuser zu bauen und den heimischen Weinkeller aufzustocken, fühlt sich der Benjamin der Band regelrecht ausgebremst. „Ich wusste monatelang nicht, was ich mit mir anfangen sollte. Was dann darin gipfelte, dass ich jeden Abend in irgendwelchen Bars in Nashville gefeiert habe.“
Sein favorisierter Saufkumpan: Nick Brown, Sänger der vergleichsweise erfolglosen Mona. Mit ihm stellte er – „nach ein paar Flaschen Sauvignon Blanc“ – ein Spaßprojekt namens Smoke & Jackal auf die Beine, das nun seine erste Veröffentlichung unter dem vielsagenden Titel EP1 vorlegt. Inhalt: ein halbes Dutzend Lo-Fi-Rock-Traktate in der Schnittmenge zwischen Beach House, Magnetic Fields, The Cure und Joy Division, die nach langen Nächten im Kellerstudio schmecken – bei bewusstseinserweiternden Rauchwaren und jeder Menge Männerschweiß. „Es war definitiv gesünder und kreativer, als ständig vor die Tür zu gehen“, so Jared. Selbst, wenn seine Brüder das Ergebnis wenig schmeichelhaft als „weird pussy shit“ bezeichnen. „Das waren Calebs Worte. Was eigentlich als Kompliment gemeint war. Nach dem Motto: Die Weiber werden darauf abfahren.“ Und tatsächlich: Jared ist seit neuestem mit dem US-Model Martha Patterson liiert, die – entgegen anders lautenden Gerüchten – aber nicht das Cover der Singleauskopplung ›No Tell‹ ziert. „Das ist ein anderes Model“, erklärt Jared. „Oder glaubt ihr, ich würde der ganzen Welt die Titten meines Mädels zeigen? Die gehören allein mir!“ Ein Anspruch, den er 2013 mit dem Gang vor den Altar unterstreichen will – ehe die Kings Of Leon im Sommer mit einer Welttournee und einem neuen Album aufwarten. „Momentan sind wir dabei, verschiedene Producer auszuprobieren. Und ich kann es kaum erwarten, endlich loszulegen. Die neuen Songs sind der absolute Hammer.“ Womit die Halbwertzeit von Smoke & Jackal allerdings mit einem großen Fragezeichen versehen sein dürfte. Sprich: Es wird vorerst weder ein Album noch Live-Termine geben. „Wir setzen das fort, sobald wir Zeit dafür haben. Versprochen.“ Wir nehmen ihn beim Wort…“