Carlos Santana besteht die Vielseitigkeitsprüfung
Jede Wette: Auch wenn man nicht weiß, was da gerade läuft – sobald beim Eröffnungstrack ›Ghost Of Future Pull/New Light‹ nach 50 Sekunden die Gitarre einsetzt, ist alles klar. Eine Zusammenfassung relevanter Markenzeichen liefert gleich das folgende Stück, die ›Santana Celebration‹ klingt wie ein modernisierter Outtake aus dem Debüt von 1969. Was danach folgt, ist eine „Genre-Streubombe“ von bewusst hoher Durchschlagskraft: Sie wünschen Reggae? Kein Problem, ›Joy‹ mit Chris Stapleton liefert zuverlässig. Sie bevorzugen Bluesrock? ›Peace Power‹ mit Corey Glover kommt sofort! Etwas Rap gefällig? ›She’s Fire‹, mit Diane Warren und G-Eazy wäre im Angebot.
Lust auf Heavy-Rock? Wir empfehlen ›America For Sale‹ mit Marc Osegueda & Kirk Hammett. Zum Nachtisch ein wenig Latin-Jazz? Der ›Angel Choir/All Together‹ mit Chick und Gayle Moran Corea ist ganz frisch zubereitet. Als Auskopplung fürs Radio wäre noch ›Move‹ mit Rob Thomas erwähnenswert, für Oldie-Freunde ein Remake von ›A Whiter Shade Of Pale‹ mit Steve Winwood. Was soll man zu all dem sagen? Wer Promi-Gastauftritte und einen wilden Ritt durch allerlei Stilrichtungen schätzt, wird diese Playlist gewiss mögen, wer Alben als stringente künstlerische Statements begreift, wahrscheinlich eher nicht. Und noch eine Wette: BLESSINGS AND MIRACLES dürfte gute Chancen bei den bekannten Musikpreisverleihungen haben, denn das All-Star-Konzept nach dem Motto „für jeden was dabei“ kommt beim Publikum sicher an.
7 von 10 Punkten
Santana, BLESSINGS AND MIRACLES,