Filmbiografie des irischen Gitarrengiganten.
Das wurde aber auch Zeit: GHOST BLUES – THE STORY OF RORY GALLAGHER setzt dem 1995 verstorbenen Bluesrocker ein längst überfälliges Denkmal. Freunde und Weggefährten stehen Rede und Antwort, Bruder Donal Gallagher gibt Einblicke in Rorys Privatleben – und Archivaufnahmen sorgen für die nötige Authentizität. Resultat all dieser Bemühungen ist das wohlmeinende, berührende Porträt eines konsequenten Nonkonformisten, der den Blues liebte und sich dem Kommerz stets verweigerte. Ob mit seiner Band Taste oder als Solokünstler: Der Mann aus dem südirischen Cork war Purist, was eine Karriere á la Clapton gewiss vereitelte, ihm andererseits extrem loyale Fans bescherte.
Seine Bodenständigkeit äußerte sich allerdings nicht nur musikalisch: Als etwa Anfang der siebziger Jahre der Glam Rock regierte, als plötzlich Glitzerkram und Schminke Pflicht waren, debütierte Solist Gallagher gänzlich unprätentiös mit Jeans und Karohemd, vor dem die extrem abgewetzte Stratocaster baumelte. Seine Alben gerieten okay bis brillant, doch am besten war Gallagher gewiss als beseelt spielfreudiger Live-Entertainer.
Als Zugabe gibt’s dann auch die kompletten Beat-Club-Sessions der Jahre 71/72, die Gallaghers Klasse noch einmal eindrucksvoll belegen. Solche Gitarristen werden heute auch nicht mehr gebaut…