Es ist wahrscheinlich, dass es in Zukunft weniger große Acts geben wird, aber es ist ebenso wahrscheinlich, dass diese großen Bands, die den Schritt in den Mainstream schaffen, diejenigen sein werden, von denen wir hören und die Headliner bei den Festivals sein werden. 2011 wurden von 74 Prozent aller einzelnen Downloads, die online gekauft wurden, weniger als zehn pro Stück abgesetzt, während 15 Prozent aller Einnahmen von nur 0,00001 Prozent der Songs generiert wurden. Irgendwo zwischen diesen 74 und 0,00001 Prozent müssen wir ein Geschäftsmodell finden, das für alle funktioniert.
Ginger Wildheart dazu: „Die Zukunft des Rock’n’Roll liegt auf einem pragmatischeren Level. Der Exzess ist vorbei, aufgeblasene Gebühren und der Missbrauch von Macht müssen kompromisslos ausgemerzt werden. Wir brauchen eine Zukunft, die kleinere Bands und Künstler begünstigt. Ich denke, es ist Zeit für etwas Realistischeres.“ Und realistisch heißt nicht unbedingt weniger erfolgreich. Qualität setzt sich tendenziell immer durch. Selbst während der Einfluss traditioneller Medienformate schrumpft, liegt es doch in der Natur des Menschen, dass wir dieselben Dinge mögen WOLLEN. Die Harvard-Professorin Anita Elberse schrieb in ihrem Buch „Blockbusters“ Folgendes: „Weil die Leute inhärent sozial sind, finden sie einen Wert darin, dieselben Bücher zu lesen und dieselben Fernsehsendungen und Filme anzusehen wie andere.“ Man denke nur an eine TV-Serie wie „Breaking Bad“ – eine Kultshow, die plötzlich ALLE angesehen haben. In den USA erzeugte das Serienfinale 1,2 Millionen Tweets und 5,5 Millionen Facebook-Posts, noch WÄHREND es ausgestrahlt wurde, und die Zuschauerzahlen nahmen während der letzten Staffel um 300 Prozent zu. Die neue Weltordnung mag nicht mehr Platz für Hypes lassen, aber wir sind mehr miteinander verbunden als je zuvor und wollen teilen. Wir sind Musikverrückte. Leute auf gute Musik aufmerksam machen ist das, was wir tun. Alles, was wir dazu brauchen, ist gute Musik.
„Mich fragte jemand: ‘Was ist deiner Meinung das Problem mit der Musikindustrie?’“, sagte Dave Grohl vor ein paar Jahren. „Ich antwortete: Nimm das Adele-Album. Es ist ein unglaubliches Album. Alle sind so schockiert, dass es so ein Phänomen ist. Ich nicht. Weißt du, warum diese Platte so riesig ist? Weil sie fucking gut und echt ist… Stell dir vor, alle Platten wären so gut. Glaubst du, dass sich nur eine so gut verkaufen würde? Scheiße, nein! Das würden sie alle. Wenn alle Platten so gut wären, würde das Musikbusiness auf Hochtouren laufen…“
Gebt uns den Zündfunken und wir werfen den Motor an.