Der Exzentriker setzt sich ans Lagerfeuer des Folk.
Der große Durchbruch blieb dem britischen Songwriter, geschweige denn seiner frühen Band The Soft Boys, stets verwehrt, obwohl Robyn Hitchcock ohne Zweifel zu den Meistern seiner Zunft gehört. Auf seinem zwanzigsten Solo-Studioalbum – aufgenommen in nur einer Woche in London und produziert von Joe Boyd (Nick Drake, Fairport Convention, R.E.M.) – präsentiert der Ironiker zu einer Hälfte neue Songs, zur anderen Coverversionen, darunter zartbesaitete, mit Piano, Cello und Harmoniegesang verzierte Folk-Interpretationen von ›The Ghost In You‹ von den Psychedelic Furs, ›To Turn You On‹ von Roxy Music oder ›The Crystal Ship‹ von The Doors. In ihrer ungekünstelten Melancholie nehmen sie ebenso unvermittelt für sich ein wie Hitchcocks eigene Kompositionen, die nur zu gern um das Thema des nahenden Endes kreisen. Das sonderschöne ›Trouble In Your Blood‹ etwa kann sich locker an Klassikern des Genres messen. So ist THE MAN UPSTAIRS ein herbstliches, elegisches Album geworden, das Hitchcock selbst an sein Mitte der 80er erschienenes Werk I OFTEN DREAM OF TRAINS erinnert. Es bestätigt einmal mehr, dass die Schwermut eine Form von Glück ist.