Grundstein der Rock-Kultur: das Phantom des Delta Blues.
Am 8. Mai hätte Robert Johnson womöglich seinen 100. Geburtstag feiern können. Doch das bleibt eine ebenso vage Vermutung wie vieles andere im Leben des ominösen Phantoms, das als „King Of The Delta Blues“ den Grundstein für die Rock-Kultur legte. Mit ROBERT JOHNSON: THE CENTENNIAL COLLECTION liegen jene 42 Aufnahmen noch einmal digital aufgefrischt vor, die er bei seinem bis heute ungeklärten Tod 1938 hinterließ. Seine definitive Kollektion (29 Originale, davon gut die Hälfte in leicht abweichenden Zweitversionen) kam 1990 als Doppel-CD klanglich hörbar restauriert auf den Markt. Bis zu jenem Zeitpunkt waren Klassiker wie ›Ramblin’ On My Mind‹, ›Come On In My Kitchen‹, ›Cross Road Blues‹, ›Love In Vain‹, ›Traveling Riverside Blues‹ und ›Stop Breakin’ Down Blues‹, die erst in den Sechzigern durch den British Blues Boom global ein Begriff wurden, auf dem lange Zeit einzigen Album oder lieblos zusammengeschusterten Samplern nur auszugsweise erhältlich. Die insgesamt zwölf 78er-Scheiben Johnsons (eine erschien posthum), waren bis dato, wie alle Schellack-Produktionen jener Ära, einem relativ starken Rauschpegel unterworfen. Eine weitere superb entstaubte Fassung der exzellenten 2-CD-Box erschien einige Zeit später, war aber nur als 24-Karat-Gold-Edition erhältlich, für die immense Summen abgelatzt werden mussten. Mit ROBERT JOHNSON: THE CENTENNIAL COLLECTION liegt nun eine klanglich nochmals optimierte Version jener Klassiker vor, die zu den Favoriten von Keith Richards, John Mayall oder Jimmy Page zählen. Als Bonbon gibt’s zwei kurze Fragmente: Eines, wo Johnson beim Gitarreüben zu hören ist, ein weiteres, wo er zu einem Toningenieur (vermutlich Don Law) sagt: „I wanna go on with our next one myself“. Muss man haben!