Australischer Indie-Folk von seiner schönsten Seite
Oberflächlich betrachtet, macht dieses Quartett aus Melbourne nicht viel anders als all die anderen vollbärtigen Karohemden-Träger mit kauzigem Hinterwäldler-Charme, die derzeit vom Indierock die Nase voll haben und ihr Heil in folkigeren Gefilden suchen. Anders als viele ähnlich inspirierte Künstler lassen Husky allerdings zwischen ihren Reminiszenzen an sanft-verhallte Sixties-Westcoast-Psychedelia und sensible Nick-Drake-Melancholie noch Platz für eigene Ideen. Nichts Bahnbrechendes zwar ein unerwarteter Stimmungswechsel hier, eine kleine, purzelnde Pianofigur oder ein paar wunderbar dezente Harmonien dort, aber genug, um den Hörer mit diesen fast versteckten kleinen Eigenheiten, die über die gesamte Platte verstreut sind, sofort gefangen zu nehmen. Sänger Husky Gawenda hat ein Faible für literarisch wert- volle Texte und singt sie gerne mit wehmütiger Stimme, doch das passt ausgezeichnet zur verträumten Grundstimmung dieses beachtlichen Erstlingswerkes, das ob seiner leicht entrückten Schönheit zwar nur selten mitreißt, aber dennoch berührt.