ZZ Tops fünf erste Alben als Boxset.
Wenn ZZ Top wollten, könnten sie. Doch bei der Vinyl-Auswertung gehen die seit 1969 unzertrennlichen Billy Gibbons, Dusty Hill und Frank Beard nicht den gleichen Weg, den 2013 die CD-Box THE STUDIO ALBUMS 1970–1990 nahm. CINCO: THE FIRST FIVE LPS packt, wie der Titel schon sagt, auf jeweils 180-Gramm-Vinyl gepresst und in originale Artworks verpackt, die ersten fünf Studioalben von 1971 bis 1976 für das Label London Records zusammen.
Als handwerklich patent erwies sich das von Bill Ham produzierte ZZ TOP‘S FIRST ALBUM mit erdigem Texas Blues, rasantem Boogie Rock und einem Klangbild, das zumindest stellenweise gehörig an Peter Greens Fleetwood Mac erinnerte. RIO GRANDE MUD operierte 1972 in gleichem Terrain mit flottem Liebesgeständnis an ›Francine‹, bluespuristischem ›Mushmouth Shoutin‘‹ und der Ballade ›Sure Got Cold After The Rain Fell‹. TRES HOMBRES drang 1973 erstmals in die US-Top-Ten vor, heimste Gold ein: Vom infektiösen ›Waitin‘ For The Bus‹ mit Überblendung in ›Jesus Just Left Chicago‹ über den FM-Favoriten ›Beer Drinkers & Hell Raisers‹ bis hin zur Hurenhaus-Ode ›La Grange‹ passten sämtliche Zutaten. Abermals Gold erwirtschafte zwei Jahre später FANDANGO!, Konzertmitschnitt und Studioproduktion in einem.
Wuchtig auf den Punkt lieferte vor allem das Studiomaterial mit den Geschossen ›Nasty Dogs And Funky Kings‹, ›Heard It On The X‹, ›Tush‹ sowie die erneut an Peter Greens Adresse gerichtete Trauerode ›Blue Jean Blues‹ eine satte Salve ab. Zumal nun auch Cowboyhüte, Vollbärte und Anzüge von Rodeo-Schneider Nudie‘s Einzug hielten. Mit grundsolidem TEJAS schlug 1976 das finale Stündlein von London Records. Wacker schlugen sich die 45er ›It‘s Only Love‹, ›Arrested For Driving While Blind‹ und ›Enjoy And Get It On‹.
ZZ TOP‘S FIRST ALBUM: 8/10
RIO GRANDE MUD: 8/10
TRES HOMBRES: 9/10
FANDANGO!: 8/10
TEJAS: 8/10