Die guten alten und neuen Zeiten
Die Neo-AORler The Night Flight Orchestra legen auf dem Opener ›Servants Of The Air‹ eher rockig und gitarrenlastig los, fügen aber im Verlauf der von Länge und Struktur fast schon progressiven Nummer natürlich auch das fürs Melodic-Genre unerlässliche Keyboard hinzu. Und das gibt neben dem Toto-Timbre von Soilwork-Sänger Björn Strid den Ton an. Ebenso wie die unglaublich eingängigen Melodien, auch wenn diese manchmal etwas cheesy ausfallen. ›If Tonight Is Our Only Chance‹ wartet mit einem wirklich unwiderstehlichen Refrain auf. Aber alles eben nicht gezwungen, sondern mit großem Charme. Auch Nummern wie das leicht angesoulte und angejazzte ›Curves‹ mit cleanen Gitarren und natürlich viel Tasten machen einfach nur Spaß, egal, ob mit oder ohne nostalgischen Hinter- gedanken. Klar, die Geige in ›Transmissions‹ ist etwas dick aufgetragen und fast schon zu viel des Guten, aber letztlich funktionieren diese 5 Minuten und 44 Sekunden einfach. Im weiteren Verlauf las- sen Bands wie Styx und Toto grüßen und mal fühlt sich vom Flair an Nummern wie ›Heartbeat‹ von Don Johnson aus dem Jahr 1986 erinnert. Sogar ein früher Chris De Burgh schimmert gelegentlich durch. Mit AEROMANTIC haben The Night Flight Orchestra ihr Konzept perfektioniert und kompositorisch weiter verfeinert.
8/10
The Night Flight Orchestra
AEROMANTIC
NUCLEAR BLAST/WARNER