Disco trifft Dudelsack
Nur wenige hätten wohl vermutet, dass man mit einem eigenwillig klingenden Instrument wie dem Dudelsack tatsächlich kommerzielle Chancen in der zeitgenössischen Rock- und Popmusiklandschaft hat. Doch das war den Red Hot Chilli Pipers 2002 ziemlich egal, sie wollten es trotzdem drauf anlegen und paarten auf ganz eigene Manier die folkloristische Dudelsackmusik ihrer Heimat Schottland mit Rock’n’Roll. Neben eigenen Kreationen sind sie vor allem berühmt geworden mit ihren Covern von Queen, Deep Purple oder AC/DC. Schließlich hatten letztere ja schon in den 70ern in ihrem Song ›It’s A Long Way To The Top (If You Wanna Rock’n’Roll)‹ den Dudelsack erfolgreich miteingebaut, warum also nicht?
Mit FRESH AIR legt die Truppe nun ein weiteres Werk vor, auf dem sie ihrem bisherigen Konzept treu bleibt, jedoch gibt es dieses Mal zusätzlich einige Gesangseinlagen zu hören, zum Beispiel beim Cover von Leonard Cohens ›Hallelujah‹. Insgesamt bewegen sich die Schotten auf ihrer neuen Platte klanglich vermehrt in Richtung Disco, auch wenn neben Originals wie ›Highland Cathedral‹ ein paar eher rockige Nummern vorhanden sind. Doch auch mit einem funky Beat funktioniert die Dudelsackfusion – vorausgesetzt natürlich, man mag den Klang dieses Instruments.
7 von 10 Punkten
Red Hot Chilli Pipers, FRESH AIR, CHILLI PIPER PRODUCTIONS/MEMBRAN
Text: Henne Schlohwein