Auf surrealistischem Kissen gebettet: weiße Hasen, embryonische Reisen und lustige Autos.
Gerade einmal sechs Monate lagen zwischen Jefferson Airplanes Debüt TAKES OFF und dem Nachfolger SURREALISTIC PILLOW. Zwischen August 1966 und Februar 1967 vollzogen die Lokalmatadore aus San Francisco um Paul Kantne einen künstlerischen Quantensprung: Das 1965 von Sänger Marty Balin initiierte Sextett avancierte vom Folk-Pop-Mitläufer zur ersten Garde der Psychedelic-Bewegung. Eine zufällige personelle Neuorientierung hatte das möglich gemacht: Als Urvokalistin Signe Anderson schwanger wurde, übergab sie an Altstimme und Ex-Fotomodell Grace Slick, zuvor Sängerin von The Great Society. Schlagzeuger Skip Spence, der wenig später Moby Grape aus der Taufe heben sollte und 1969 die LSD-Kultplatte OAR lieferte, übergab die Drumsticks an Spencer Dryden.
SURREALISTIC PILLOW entstand unter der Mithilfe von Grateful Dead Jerry Garcia, erntete US-Top-3-Platzierung, Goldstatus und einen zwölfmonatigen Chartaufenthalt. Slick steuerte zwei Top-Ten-Singles bei: ›White Rabbit‹, ein von Maurice Ravels ›Bolero‹ inspiriertes Balladendrama mit phantasmagorischen Querverweisen auf Lewis Carrolls Kultbuch „Alice im Wunderland“. Die gestraffte Fassung von ›Somebody To Love‹, ein Original ihres Schwagers Darby Slick, spiegelte als signifikante Hymne über Desillusionierung und Zweifel den dunklen Subtext der Hippie-Generation wider. Qualitativ auf Augenhöhe betteten sich auf dem surrealistischen Kissen auch Balins ›Today‹, ›Plastic Fantastic Lover‹ und ›She Has Funny Cars‹ sowie Kaukonens Akustik-Kabinettstück ›Embryonic Journey‹.
Ein wahrer Meilenstein des Psychedelischen Folk-Rock und meine erste LP von Jefferson Airplane aus den 80er Jahren.
Psychedelic Rock, Folk-Rock,Folk-Pop wechseln sich ab auf dieser phantastischen LP deren Aufnahme vom 31.10.1966-22.11.1966 dauerte und am Ende stand diese wunderbare schon fast magische Musik an der Spitze mit anderen LP`s wie, Revolver, Fifth Dimension, Pet Sounds oder der ersten LP von den Doors.
Die Musikszene von San Francisco war noch jung und gerade im Begriff in die Analen der Rockmusik einzugehen und dies wäre ohne Jefferson Airplane nicht vorstellbar gewesen, genau wie Liverpool ohne die Beatles.
Das Album zeichnet sich dadurch aus, das so gut wie jeder Song seine eigene Klasse besitzt und ein Highlight in dem Fall überflüssig macht, weil einfach alle gut sind und das zeichnet eben ein Meisterwerk wie Surrealistic Pillow aus.