Auf ihrem zweiten Album nach COCKAIGNE VAUDEVILLE (2012) haben sich die schwedischen Sleaze-Rocker aus Sölvesborg noch mehr an den großen Vorbildern aus den 80ern orientiert. Die heißen Hanoi Rocks, Faster Pussycat sowie Poison und stammen aus einer Zeit der Rockhistorie, als die Bandmitglieder besser aussahen als ihre Freundinnen. Wenn man vor 30 Jahren mit Mötley Crüe angefangen hat und dann später bei Guns N’Roses gelandet ist, wird einen diese Scheibe nicht besonders faszinieren, denn die meisten Ideen hat man früher schon gehört. Aber ab und zu überraschen die Dust Bowl Jokies mit richtig schönen poppigen Stücken (›Borderland‹), mit einem lockeren Americana-Ansatz (›Old Fashioned Country Canvas‹) und mit einer klassischen Lagerfeuer-Ballade (›Rawbone‹). Und dann kann man ihnen nicht böse sein, denn ihre Hausaufgaben haben sie gemacht. Manchmal fragt man sich wirklich, warum gerade die Skandinavier ständig ihr Heil in einer Phase der Musikgeschichte suchen, die eigentlich keine zehn Jahre lang anhielt. Aber das wissen Crash Diet und Hardcore Superstar wahrscheinlich ebenso wenig zu beantworten.
Dust Bowl Jokies
DUST BOWL JOKIES
RODEOSTAR/SPV
6/10