Russische Erfolgsrocker mit West-Stars als Gastmusiker – die Lizenz zum Gelddrucken? Das dürfte wohl die Idee hinter Pushkings A ROCK AND ROLL JOURNEY sein. Denn beim Hören fragt man sich: Handelt es sich um eine Art Spinal Tap? Denn die Namen der Kollaborateure lesen sich wie das Who-is-Who des Rock: Paul Stanley (Kiss), Billy Gibbons (ZZ Top), Alice Cooper, Glenn Hughes, Steve Vai, Joe Bonamassa, Eric Martin (Mr. Big), Steve Lukather (Toto), Nuno Bettencourt (Extreme), Graham Bonnet und Joe Lynn Turner (beide Ex-Rainbow), John Lawton (Uriah Heep) oder auch Udo Dirkschneider etc. Sie alle waren an A ROCK AND ROLL JOURNEY aktiv beteiligt – ei-ner Scheibe, der trotz ihres pathetischen Untertitels „The World As We Love It“ dennoch kein Charity-Gedanke zugrunde liegt. Was also steckt dahinter? Pushking existieren seit 1994. Die Band hat in ihrer russischen Heimat 13 Alben mit fein-ster traditioneller Rockmusik veröffentlicht und füllt – glaubt man den Geschichtsschreibern – mühelos die größten Hallen des Landes. „Irgendjemand sagte, dass unsere Musik wie eine Enzy-klopädie der Rockmusik sei, weil man bei uns Querverweise zu Deep Purple, Nazareth, Queen, Pink Floyd, Tears For Fears und weiteren Klassikern findet. So entstand die Idee für das Album”, erläutert Konstantin „Koha“ Shustarev, Sänger und Pushking-Hauptkomponist. Die Idee ist schön und gut, doch zur Realisation eines solchen Projekts braucht man exzellente Kontakte und vor allem viel, viel Geld. „Falsch“, sagt Shustarev und wirkt dabei fast ein wenig beleidigt, denn: „In Russland gibt es eine Menge Talent.“ Es ist also das überragende künstlerische Niveau der Gruppe, welches das internationale Star-Ensemble zum Mitmachen animierte. Sagt Shustarev. Aber wohl auch das Resultat der freundlichen Mithilfe von Fabrizio Grossi und Gabe Reed. Der Mailänder Produzent Grossi und der texanische Jurist Reed (Kiss, Mötley Crüe, ZZ Top) fädelten den Ost-West-Coup nämlich ein. Mit Erfolg: Denn Pushking ist ein echter Earcatcher gelungen.
Pushking
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