Alles muss ein Ende haben. Ein schönes aber.
Zum letzten Mal bekommen wir bislang unveröffentlichtes Material der unvergleichlichen Pink Floyd zu hören – der Post-Barrett- und Post-Waters-Pink Floyd wohl gemerkt. THE ENDLESS RIVER setzt sich nämlich aus Ausschussmaterial der 1993er Aufnahme-Sessions zu THE DIVISION BELL zusammen. Aufpoliert, bearbeitet und vollendet wurden diese 18 Tracks von David Gilmour und Nick Mason und sollen nicht nur den Fans sondern auch dem 2008 verstorbenen Organisten und Keyboarder Rick Wright gewidmet sein. Noch einmal hören wir diese drei Legenden sich gemeinsam durch eine 53-minütige Klangreise musizieren, die in vier Akte aufgeteilt ist. Über vier Minuten lang werden wir mit ›Things Left Unsaid‹, das als Intro fungiert, in das Album hineingewabert, bis es in ›It’s What We Do‹ übergeht. Der Titel des eigentlichen Beginns von THE ENDLESS RIVER passt, denn da sind sie, die die kristallklaren, crispen Gitarrensoli von Gilmour, Masons zugleich von Leichtigkeit und Schwere geprägtes Drumming und Wrights schwebende Synthie-Sounds. Viele der eineinhalb Dutzend Nummern sind nicht mehr als sphärische Interludien zwischen den eigentlichen Stücken. So entsteht, bis auf wenige klare Cuts, der Eindruck eines symphonischen Gesamtwerkes, das wie auch immer man zu den späten Pink Floyd stehen mag, vor Tongewalt nur so strotzt – ein Kopfhörer-Album eben. Nur bei zwei Stücken auf THE ENDLESS RIVER sind Stimmen zu hören: Einmal kehrt Stephen Hawking bei ›Talkin’ Hawkin‹ als Gast zurück und einmal singt David Gilmour, um mit ›Louder Than Words‹, dessen Text aus der Feder von Gilmours Frau Polly Samson entstammt, den Schlusspunkt einer Ära zu setzen.
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Pink Floyd – THE ENDLESS RIVER
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