Das Allgäu bekommt seine eigenen Beatles…
Der Autor dieser Buchbesprechung war nicht beim Bund. Aber nach Lektüre dieses Buches ist er sich nicht mehr sicher, ob er nicht vielleicht doch hätte dienen sollen. Klar, den Drill braucht niemand, aber wäre dieser Kelch nicht an ihm vorübergegangen, hätte er keinen Lehrgang im Bundeswehr-Slang gebraucht. Denn genau den benutzt Peter M. Roese aber in seinem Buch hier und da. Die Geschichte von ALLGÄU SIXTIES legt zudem nahe, dass es zumindest in den Sechzigern auf einem Luftwaffenstützpunkt in Kaufbeuren im Allgäu doch verhältnismäßig locker zugegangen sein muss. Der Hauptgefreite Rossner, der aus Franken stammende Protagonist des gleichsam unterhaltsamen wie harmlosen Stücks Nostalgieliteratur, fährt privat einen VW-Bus (das Hippie-Gefährt schlechthin) und kutschiert damit die Band des Fliegerhorstes (die Caddy Group) zu ihren Auftritten. Darüber hinaus geht es um „Neechermusig“, Miniröcke, Twiggy, Atombomben und all die Themen der Sixties. Mit viel Lokalkolorit geschrieben, richtet sich ALLGÄU SIXTIES wohl vornehmlich an einstige Eingezogene und beinharte Fans dieser Zeit.