Analog und anders
„Auch wenn diese Musik anders klingt – Hendrix hätte es ganz sicher gefallen.“ Dieser Satz aus dem Pressetext ist durchaus etwas gewagt. Eine gewisse Andersartigkeit und Hendrix’sche Experimentierfreude sind aber letztlich nicht von der Hand zu weisen. Das Münsteraner Trio Order 69 musiziert auf seinem Debüt cool und noisy. Das hat was von britischem Blues der Invasion-Phase oder trashiger Beatmusik. Erinnert auch stellenweise an UK-Rhythm’n’Blues der Marke The Animals. Dann aber auch wieder an den Garagen-Sound der Stooges. Die Vocals changieren zwischen gesungen und spoken. Gitarrist und Sänger Ramin Safarabadi lässt auch gerne mal den einen oder anderen akzentuierenden Scream vom Stapel. Neben den ruppigen Gitarren darf auch gerne mal der Bass in den Vordergrund. Oder die Backgroundvocals bei einem Groover wie ›Without Intermission‹. Auf den Punkt gebracht und Lo-Fi auch eine Nummer wie ›Lady J‹, die erst vorantreibt, durch einen ruhigeren Part gebremst und dann mit einem Schrei aufgelöst wird. Als Vergleich taugen vielleicht die frühen Mando Diao, wobei Order 69 doch noisiger sind. Ob das nun Hendrix wirklich gefallen hätte? Order 69 und ihr analoger und anderer Sound werden ihre Hörer garantiert finden.
6 von 10 Punkten
Order 69, ORDER 69, BUG VALLEY/TIMEZONE