Mal wieder Hardrock für die Massen. Und warum auch nicht?
Wegen der unverschämten Eingängigkeit ihrer Rocksongs und der Tendenz zu schmalzigen Country- Balladen haben die Kanadier im Laufe der Jahr(zehnt)e einiges an Kritik und sogar Häme einstecken müssen. Frontmann Chad Kroeger wird sich deshalb wohl kaum in den Schlaf weinen, sondern eher müde lächeln. Speziell dann, wenn er auf seinen Kontostand schaut, oder auf die sich im Keller seines gigantischen Herrenhauses stapelnden Gold- und Platinauszeichnungen für über 50 Millionen verkaufte Alben.
Von letzteren dürften für GET ROLLIN’ nahezu sicher noch ein paar weitere dazukommen, macht der Vierer doch exakt so weiter, wie er es seit dem großen Durchbruch mit SILVER SIDE UP (2001) praktiziert: mit einem clever ausgewogenen Mix aus zackigen, mächtig groovenden Heavy-Tracks (›San Quentin‹, ›Vegas Bomb‹), ohrwurmverdächtigen Radio-Rockern (›High Time‹, ›Steel Still Rusts‹) und Breitwandschleichern à la ›Does Heaven Even Know You’re Missing?‹. Ja, es stimmt: Das Ganze wirkt auch hier streckenweise fast schon zynisch kalkuliert. Aber – verdammt! – es funktioniert! Der Fuß wippt unwillkürlich mit und die Refrains fräsen sich unwiderstehlich in die Gehirnwindungen. Kroeger weiß eben genau, was er tut.
7 von 10 Punkten
Nickelback
GET ROLLIN’
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