Manchmal habe ich das Gefühl, wir hatten über Nacht plötzlich Erfolg, manchmal kommt es mir aber auch so vor, als hätten wir uns dafür Jahre den Arsch aufreißen müssen“, lacht Sänger Gustav Wood. „Doch eins ist sicher: Wir haben immer noch einen weiten Weg vor uns.“ Der Beginn dieses Weges liegt in High Wycombe, einer kleinen Stadt in Buckinghamshire. Dort wurden die Young Guns 2003 ins Leben gerufen. Erst 2009 gaben sie mit ihrer Debüt-EP MIRRORS ein erstes musikalisches Lebenszeichen von sich – doch dieses schlug gleich ein, wie eine Bombe. Im selben Jahr wurde das englische Musikmagazin Kerrang! auf sie aufmerksam, nominierte sie in der Kategorie „Best British Newcomer“ beim hauseigenen Award und schickte sie 2010 auf die hauseigene Tour als Support für All Time Low und The Blackout. Gigs auf großen britischen Festivals wie Download und Reading folgten. Dort standen sie auf der selben Bühne wie Guns N’ Roses oder Queens Of The Stone Age.
Vor allem ihr Auftritt als Support für Bon Jovi ist ihnen fest im Gedächtnis geblieben. „Das war alles sehr surreal“, erinnert sich Wood. „Allein den Soundcheck werde ich nie wieder vergessen. Als wir dann zurück in unsere Umkleide sind, hing dort der Spielplan, auf dem stand: ,Young Guns 8-8.30 Uhr, Bon Jovi 9-11 Uhr’. Das war unglaublich. Ich kann heute noch gar nicht glauben, dass das wirklich passiert ist.“
Im Juli 2010 veröffentlichten sie schließlich ihr erstes Soloalbum ALL OUR KINGS ARE DEAD – in Eigenregie. Das Album schaffte es gar eine Woche lang in die Top 50 der britischen Charts. Im Juli letzten Jahres verschanzte sich die Band mit Produzent Dan Weller in den Karma Sound Studios in Thailand, um an ihrem zweiten Album BONES zu arbeiten. „Ich bin stolz, dass wir sehr mutige Songs geschrieben haben“, sagt Wood. „Viele werden ihre Vorurteile uns gegenüber überdenken müssen. Es ist ein sehr ehrgeiziges Album.“ So thematisiert es zum Beispiel Themen wie Verlust, Verletzlichkeit und Freundschaft. „Wenn du ein Album schreibst, musst du einfach daran glauben, dass es die wichtigste Sache auf der Welt ist“, fügt Gustav noch hinzu. „Und so fühlt es sich auch an. Es fühlt sich an, als hätten wir etwas erreicht.“