Hannoveraner Generationenvertrag
Cosmic Tribe haben schon ein paar Jährchen des gemeinsamen Musizierens auf dem Buckel. Veröffentlichung Nummer 5 des Fünfers aus Niedersachsen hört auf den Namen UNDER THE SAME SUN und dürfte den Bekanntheitsgrad in der Rockmusik-Szene um einige Prozent nach oben schrauben. Gutgelaunt erwischen wir Sänger Olli, Basser Peer und Gitarrist Bromme im bandeigenen Studio zum ausgedehnten Konferenz-Plausch…it‘s Grooveshit, baby!
Erst mal großes Kompliment, das neue Album ist ein ziemlicher Kracher geworden. Wie sind die bisherigen Reaktionen?
Keine Ahnung, das ist unser erstes Interview…(lachen). Wir spielen unseren Kram aber unseren Partnern und Freunden vor und die sind naturgemäß begeistert.
UNDER THE SAME SUN ist sehr abwechslungsreich geworden, grooved wie Hölle und liefert einen Ohrwurm mit Haltbarkeitsgarantie nach dem anderen – aus meiner Sicht trifft der Promo-Stempel Neo-Hippie-Space-Rock es aber nicht wirklich…
Das ist immer eine zweischneidige Sache. Einerseits brauchst du eine Schublade für die Promoarbeit und für das Booking von Gigs, andererseits erzeugen solche Klassifizierungen immer Erwartungen, die dann nicht bei jedem Hörer zutreffen. Wir haben alle sehr unterschiedliche Einflüsse, von den Doors über Led Zeppelin, Jane‘s Addiction und Van Halen, daher der große Stempel!
Kommen euch die unterschiedlichen Plattensammlungen der einzelnen Musiker zu Gute oder gibt es oft Diskussionen beim Songwriting?
Überhaupt nicht, das Songwriting läuft bei uns sehr harmonisch und basisdemokratisch ab. Na ja, wenn ich ehrlich bin, gab es bei den frühen Alben schon Diskussionen, weil jeder seinen Stil in den Songs gespiegelt haben wollte, aber mittlerweile sind wir so gut eingespielt, da läuft das anders: „Deine Idee ist besser für den Song? Gut, dann machen wir es eben so!“
UNDER THE SAME SUN klingt sehr tight, hervorragend produziert und ein Song wie der Titeltrack stünde auch jedem Deep-Purple-Album gut zu Gesicht. Gibt es in Hannover einen geheimen Zaubertrank, der immer wieder Rock-Acts der Extra-Klasse á la Scorpions, Fair Warning und Victory hervorbringt?
Das ist ganz und gar kein Zufall. Wir haben in Hannover eine sehr lebendige Rock-Szene – man könnte von einem Generationenvertrag sprechen. Die jungen Fans orientieren sich an den Größen der Vergangenheit. Angefangen bei den Krautrockern Jane über die Scorpions, Fury In The Slaughterhouse, Victory oder den Guano Apes: Alle diese Musiker sind in verschiedenen Funktionen noch in Niedersachsen aktiv.
Alex Stauf