Einfach immer weiter, immer weiter machen Fußballer, wenn es mal nicht so läuft im Spiel, auf dem Trainingsplatz oder in der Karriere. Einfach mal was anderes gemacht hat Eric Earley. Das Hirn hinter Blitzen Trapper hat vor acht Jahren das College abgebrochen, war zwischenzeitlich obdachlos und entschied sich am Ende für die Musik: In einem alten Telegrafengebäude nahm der Songwriter aus Portland, Oregon, das Debüt seiner Band auf. Danach hat er einfach immer weitergemacht – und so sind die Indie-Country-Classic-Rocker mittlerweile bei Studioalbum Nummer sechs angekommen.
Auf AMERICAN GOLDWING besinnt sich Earley noch stärker auf seine musikalischen Wurzeln als sonst: Zwar wird auch der Röhrenverstärker aufgedreht, aber im Vordergrund steht Folk à la John Denver und Bob Dylan, während hier und da auch mal der Bluegrass eines Doc Watson durchschimmert. Benannt hat Earley AMERICAN GOLDWING nach der „Honda Goldwing“: einem Motorrad, das sein Schwager einst besaß. Als Kind kletterte Eric einmal darauf, machte Geräusche, als rausche er auf einer einsamen Landstraße daher, und brachte die Maschine dabei zum Umfallen. „AMERICAN GOLDWING zu schreiben hat sich in etwa so angefühlt wie damals, als ich unter diesem riesigen Motorrad eingeklemmt war“, erklärt Earley. „Ich wollte diese unausweichliche Vergangenheit vieler Amerikaner rüberbringen: diese Gefühle, wie es ist, in einer kleinen Stadt gefangen zu sein. Viele Menschen machen einfach das, wovon ich in ›Taking It Easy Too Long‹ singe: sie bleiben zu lange in ihrem einsamen Dorf. Damit will ich den Mythos der amerikanischen Kleinstadt zerstören.“