Neil Young: CHROME DREAMS

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Neil Young: CHROME DREAMS

Aus dem Archiv: das verschollene Werk von 1977

Kurz zur Genese dieser Platte, die natürlich vollkommen typisch ist für Neil Young: Von 1974 bis 1977 aufgenommen und bereits testweise auf Vinyl gepresst, entschied sich der Songwriter dann doch dagegen, sie in dieser Form herauszubringen. Warum auch immer genau. Stattdessen erschienen die Lieder verteilt auf andere Veröffentlichungen. Auf AMERICAN STARS ’N BARS, auf RUST NEVER SLEEPS, ja sogar erst auf FREEDOM oder noch später auf Kompilationen oder Live-Mitschnitten. Im Zuge von Youngs Archiv-Reihe erschient das Album jetzt erstmals offiziell so, wie damals einmal vorgesehen. Und was soll man viel sagen: Die Songs darauf sind natürlich phänomenal. ›Pocahontas‹, der alles wegschmetternde Allzeitklassiker ›Like A Hurricane‹ (später genial von Roxy Music gecovert), ›Sedan Delivery‹, ›Too Far Gone‹, ›Look Out For My Love‹. Das in seiner Ausweglosigkeit erschütternde ›Powderfinger‹ ist hier in einer frühen akustischen Version enthalten, ›Hold Back The Tears‹ unterscheidet sich im Text von späteren Fassungen. Allein am Klavier hört man Young auf der hübschen Ballade ›Stingman‹. Wertvoll ist CHROME DREAMS vor allem als Zeitdokument und wegen der teils kaum bekannten Erstversionen mancher Stücke. Wem es allein um die Lieder an sich geht, der entdeckt freilich wenig Neues.

9 von 10 Punkten

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