Sensationelles Debüt stets unterbewerteter Hard Rock-Innovatoren.
Auf vertrackte Jazz-Rock-Fusionen limitiert, verließ Gitarrist Ronnie Montrose 1973 leicht angenervt die Edgar Winter Group, um sich endlich einmal mit seiner Les Paul und dem Big-Muff-Verzerrer richtig auszutoben. Mit Sänger Sammy Hagar, Bassist Bill Church und Schlagzeuger Denny Carmassi hob Montrose seine drei Jahre währende Band aus der Taufe, die leider stets unterbewertet blieb.
Ein kleines Meisterwerk von einem Debütalbum legten Montrose Ende 1973 vor, das zeitlos knackige Hard-Rock-Juwelen wie ›Rock Candy‹, ›Rock The Nation‹ und ›Bad Motor Scooter‹ enthielt. Im US-Radio wurden diese Songs rauf und runter gespielt, die Plattenfirma Warner vermarktete Montrose gleich im Paket mit ihren Nachwuchskollegen Little Feat, den Doobie Brothers, Graham Central Station, Bonaroo und Tower Of Power. In den Billboard-Charts konnte sich das innovative Manifest zwar nicht etablieren, blieb dafür aber erstaunlich lang im kollektiven Rock-Gedächtnis haften.
Produziert wurde das atemberaubend intensive Werk von Ted Templeman, der – richtig geraten – 1978 auch fürs stilistisch kaum unterscheidbare Debüt von Van Halen verantwortlich zeichnete. Eddie van Halen kopierte nicht nur Ronnie Montroses Stil. Als Diva David Lee Roth ausstieg, holte man kurzerhand dessen Vorbild Sammy Hagar an Bord. Hard Rock klang selten besser als auf Montroses Erstling.