We Fly You To The Megaton Land: Les Humphries’ und Jimmy Bilsburys exzellenter Versuch, als Hard-Rock-Formation durchzustarten.
Als der Brite Les Humphries 1970 seinen Hippie-Chor mit Gospel-Pop an den Start schickte, verhieß das kunterbunte Konzept nicht auf Anhieb Erfolg. Weshalb der ehemalige Militärkadett, kurz zuvor Mitglied der kurzlebigen Hamburger Psychedelic-Band Wonderland, sicherheitshalber mehrgleisig fuhr. Mit Les Humphries-Singers-Kollege Jimmy Bilsbury startete der clevere Geschäftsmann ein Projekt, das sich am Progressive Underground jener Jahre orientierte. Der ursprünglich bei Decca erschienene Longplayer ging sei-nerzeit im Wust der Neuer-scheinungen schlicht unter, landete erst auf Grabbeltischen und avancierte dann zum gesuchten Klassiker – das längst vergriffene Werk erzielte astronomische Preise und ist jetzt erstmals als CD erhältlich.
Die zehn von Humphries und Bilsbury komponierten Tracks schäumen nur so über von verzerrten Wah-Wah-Heavy-Rock-Gitarren und transzendentalen Grooves, für die neben anderen auch die Hamburger Band Lucifer’s Friend sorgte.
Zu wahren Diskothekenknallern entwickelten sich das an Led Zeps ›Whole Lotta Love‹ erinnernde ›Niagara‹, die Free-Hommage ›Out Of Our Own Little World‹ und das Black-Sabbath-Pastiche ›Fairy Tale Song‹. ›Carry It On To The End‹ nahm gar die Talking Heads vorweg. Und absolut kultverdächtig ist natürlich auch die zeitgeistig-psychedelische Cover-Collage mit der noch blutjungen Liz Mitchell.