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Jethro Tull: Oldenburg, Weser-Ems-Halle

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Jethro Tull: Oldenburg, Weser-Ems-Halle

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KONICA MINOLTA DIGITAL CAMERAWeniger mystisch als früher, dafür aber routiniert und abwechslungsreich.

Die Erwartungshaltung der Zuschauer bei saftigen Eintrittspreisen deutlich über 50 Euro ist natürlich hoch, und auch die Fragen sind angesichts des Tour-Mottos „Best Of Jethro Tull“ entsprechend umfangreich: Welche Klassiker werden Ian Anderson & Co. diesmal weglassen (müssen)? Gibt es endlich einmal mehr als nur eine kurze Stippvisite bei THICK AS A BRICK (1972), dem wichtigsten Prog-Rock-Werk der Gruppe? Hat Anderson möglicherweise ein paar brandneue Stücke im Repertoire? Denn immerhin liegt die letzte Studioveröffentlichung J-TULL DOT COM mehr als zehn Jahre zurück.

Doch der schrullige Frontmann beginnt mit einer anderen Überraschung: Fast 30 Minuten lang verordnet er seiner Band Zurückhaltung, stimmt ruhige Nummern an und gestattet nur gedecktes Licht. In dieses Szenario passt sogar das philosophische ›Jack In The Green‹ vom Folkrock-Exkurs SONGS FROM THE WOOD (1977) perfekt. Ansonsten herrscht Un-plugged-Atmosphäre – und im Publikum eine nur mäßige Begeisterung.

Dann endlich, man wartet schon ungeduldig, darf Gitarrist Martin Barre seine Rock-Axt auspacken, darf schroffe Riffs und kantige Licks spielen. Und auch Anderson selbst legt an Energie und Empathie zu: Er pustet und pfeift und schmatzt in seine Flöte, untermauert jede gesungene Textzeile mit einer vieldeutigen Mimik und stellt sich zur Freude seiner Fans auf ein Bein, um den Rattenfänger von Oldenburg zu spielen. ›Hunting Girl‹ ertönt leider nicht, dafür aber neben (tatsächlich!) bislang unveröffentlichtem Material auch ›Aqualung‹ und vom Grammy-prämierten CREST OF A KNAVE (1987) das poetische ›Budapest‹ in einer beeindruckenden XXXL-Version.

Leider beschränkt sich Anderson allerdings zunehmend mehr auf kurze, eigenwillige Anmerkungen zu einzelnen Liedern – anstatt wie früher einem Kobold gleich über die Bühne zu huschen und den Menschen das Leben aus einer anthroposophischen Perspektive zu erklären. Oder aber sein Publikum in der Art eines englischen Adligen mit Gehrock und blaublütigem Habitus abzuschreiten, um ihm die Lehre eines dringend notwendigen Natur- und Ressourcen-Schutzes zu erläutern.

Doch von alledem sind Jethro Tull anno 2010 weitestgehend abgerückt. Routiniert, aber nur mäßig inspiriert spulen sie ihr Programm ab. Nicht schlecht, aber ohne wirkliche Hingabe.

Die negative Krönung allerdings: Mit ›Locomotive Breath‹, ihrem Mega-Hit aus den frühen Siebzigern, spendieren Jethro Tull den Oldenburgern nur eine einzige Zugabe. Etwas mehr hätten die treuen Fans schon verdient gehabt.

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