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Led Zeppelin – LED ZEPPELIN IV

LedZepIVEin Album ohne Titel. Aber mit allerhand Klassikern.

Bei einem runden Album-Jubiläum wird gerne die Verpackung optimiert und das Archiv leergeräumt, um mittels Bonusbei-gaben die geneigte Käuferschaft zu animieren. Nichts von alledem findet bei Led Zeppelin statt. Angeblich läge keinerlei zusätzliches Material vor, lässt der weißhaarige Historienbewahrer Jimmy Page wissen – und Led-Zep-Fans mit umfangreicher Bootleg-Sammlung können nur süffisant schmunzeln. So bleibt dem Interessenten nur eine Wahl: mit jenen acht ursprünglichen Songs auskommen, die am 8. November 1971 weltweit simultan erschienen und für Jim-my Page, Robert Plant, John Bonham und John Paul Jones zum ewigen Prüfstein wurden, an dem sich sämtliche Alben bis zur Trennung 1980 messen lassen mussten. Sind Superlative wie die weltweit 37 Millionen verkauften Exemplare, Ungereimtheiten wie das kryptische Cover ohne Namensschriftzug und Albumtitel sowie die vier geheimnisvollen Zeichen jedes Bandmitglieds auf der Innenhülle abgehakt, darf endlich die stilistische Bandbreite bewundert werden, die Led Zep mittlerweile draufhatten: ›Black Dog‹ huldigt hypnotisch den Blues-Rock-Wurzeln, fast schon parodistisch ballert ›Rock And Roll‹ auf die Zwölf. Das keltische Erbe wird bei ›Battle Of Evermore‹ beschworen – und über das majestätische ›Stairway To Heaven‹ muss man ohnehin keine Worte mehr verlieren. Dass ›Misty Mountain Hop‹ den noch nicht erfundenen Stadionrock vorwegnimmt, dürfte auch bekannt sein. Atypisch, weil polyrhythmisch, geht’s bei ›Four Sticks‹ zur Sache. ›Going To California‹ zieht den Hut vor den Liedermachern im fernen Lau-rel Canyon an der US-Westküste, und beim donnernden Metal-Blues ›When The Levee Breaks‹ wird Blues-Urgestein Memphis Min-nie ein Denkmal gesetzt. Ein Klassiker der Rockgeschichte, nicht mehr und nicht weniger.

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