Nach fast 40 gemeinsamen Jahren, über 35 Millionen verkauften Platten, einem halben Dutzend Grammy-Auszeichnungen, Evergreens wie ›Hold The Line‹, ›Rosanna‹ und ›Africa‹ und Tausenden Sessions für das Who’s Who der Musikwelt erleben die oft belächelten kalifornischen Soft-Rocker Toto derzeit mit LIVE IN POLAND ihren dritten kommerziellen Frühling.
Der letztes Jahr im polnischen Lodz vor 10.000 enthusiastischen Fans entstandene CD- und DVD-Konzertmitschnitt stürmte unlängst europaweit an die Spitze der Charts und zeigt eine in der Vergangenheit oft vom Schicksal gebeutelte Band, die wieder Spaß an ihrem Tun hat. Auch wenn der 1992 verstorbene Schlagzeuger Jeff Porcaro und sein an ALS erkrankter Bruder Mike am Bass unersetzbar bleiben, scheinen Toto nach unzähligen Umbesetzungen mit Gitarrist/Sänger Steve Lukather, Pianist/Sänger David Paich, Keyboarder Steve Porcaro und Sänger Joseph Williams endlich ihr ideales Line-up gefunden zu haben. Mit LIVE IN POLAND setzen die Amerikaner mit Rückkehrer Joseph Williams am Mikro zudem auf musikalische Ehrlichkeit anstatt auf absolute Perfektion. „Wir wussten, dass wir nur diese eine Show filmen würden. Da sind kleine Fehler unvermeidbar“, erklärt Gitarrist Steve Lukather im CLASSIC ROCK-Interview. „Wir haben sie dieses Mal aber bewusst nicht glattgebügelt, nachdem wir bei unserer vorherigen DVD gezwungen gewesen waren, unglaublich viel nachträglich geradezurücken, weil unser damaliger Sänger Bobby Kimball einfach zu schlecht war.“ Vom Erfolg der Live-Veröffentlichung beflügelt, arbeiten Toto derzeit sogar an ihrem ersten neuen Studioalbum seit 2006. „Es wird eine klassische Toto-Platte werden“, verspricht Lukather bereits jetzt. „Das Songwriting ist Prog, aber nicht Fusion, sehr melodisch mit einer üppigen Produktion, und der Sound wird eher in Richtung unserer frühen Platten gehen.“ Bevor es so weit ist, wirft er für uns aber noch einen Blick auf einige seiner wichtigsten musikalischen Weggefährten.