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Lebenslinien: Gary Moore über Keith Richards, Led Zeppelin und viele mehr!

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Lebenslinien: Gary Moore über Keith Richards, Led Zeppelin und viele mehr!

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Keith Richards

Keith Richards im Studio
Auf einer Party stand er eines Abends plötzlich neben mir und reichte mir einen Joint. Ich nahm ihn, und er sah mir einige Zeit beim Rauchen zu und ging dann weg. Einige Minuten später kam er wieder und sagte: „Übrigens: Ich habe ganz vergessen, dir zu sagen, dass ich Lepra habe!“

Ginger Baker & Jack Bruce

1994 spielte ich mit den beiden bei BBM. Die meisten Leute glaubten damals, dass Ginger und Jack im Grunde Cream wiederbeleben wollten, aber Eric keine Lust darauf hatte, sodass sie sich nun nach etwas Neuem umsehen mussten. Doch das ist falsch. Ich habe BBM gegründet, nicht sie. Es machte mir viel Spaß, mit Ginger und Jack zusammenzuarbeiten. Baker war zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht so cholerisch wie später. Er rauchte den ganzen Tag Joints, um runterzukommen. Außerdem hatte er im Grunde fast keinen Kontakt zu mir und Jack. Nach den Gigs zog er sich in seinen eigenen Backstageraum zurück, während wir anderen rausgingen, uns mit den Leuten unterhielten und uns die Drinks in den Rachen schütteten. Das war nichts für Ginger – er hielt uns sicher für komplette Vollidioten. Das machte mir nichts aus, denn ich hatte einen Heidenspaß mit Jack. Er war wie ein großer Bruder für mich. Das einzige echte Problem bei BBM war, dass wir alle noch andere Projekte hatten, die unsere Zeit beanspruchten. Ständig gab es Terminkonflikte, und das machte die ganze Sache ziemlich anstrengend.

Led Zeppelin
Led_Zeppelin

Ende der Sechziger spielten wir in den USA und kamen schließlich auch nach Los Angeles. Dort waren wir für fünf Shows im Whiskey A Go-Go gebucht worden. Jeden Abend stand die komplette Mannschaft von Led Zeppelin vorne an der Bühne und sah uns zu. Schließlich kamen wir ins Gespräch, und sie fragten uns, wo wir denn wohnen würden. Da die Gage nur gering war, hausten wir in einem heruntergekommenen Motel am Stadtrand. Daraufhin buchte uns die Band eine Suite im legendären Hyatt Hotel – auf ihre Rechnung! Sie waren alle so unglaublich nett zu uns – und wir hatten Spaß ohne Ende. Außerdem bekam die Band die heißesten Groupies ab.

Eines Abends feierten wir in Robert Plants Zimmer. Darin gab es sogar ein Doppelbett, das auf einem gigantischen Podest platziert war. Unser Schlagzeuger musterte Plant und das Bett mit neidischem Blick und meinte dann schließlich: „Robert, wenn du darin aufwachst, bist du bestimmt total rallig…“ Plant sagte nichts, schlief aber kurz darauf ein, ein gutaussehendes Mädchen im Arm. Als er eine halbe Stunde später wieder fit war, sprang er sofort auf und zog die Lady hinter sich her ins Badezimmer.

Einige Zeit später traf ich Robert und Bonzo im Londoner „Speakeasy“ wieder. Wir feierten die ganze Nacht durch, und Bonham übernachtete schließlich bei mir. Ich hatte damals ein kleines möbliertes Zimmer am Belsize Park. Während John noch schlief, sagte ich all meinen Kumpels Bescheid: „Kommt vorbei und seht euch das an – John Bonham liegt bei mir auf dem Fußboden und schläft!“

Phil Lynott

Phil Lynott live

Als ich zu Skid Row stieß und ihm das erste Mal begegnet bin, spielte er noch nicht Bass, sondern war lediglich Sänger. Ich mochte ihn sofort, und er mich offensichtlich auch, denn er bot sich direkt an, mir Dublin zu zeigen – denn ich war ja gerade erst dorthin gezogen (1968, im Alter von 16 Jahren – Anm.d.Red.). Es war ein großartiger Tag, doch abends gingen wir in einem Restaurant essen. Phil nötigte mich dazu, etwas zu bestellen, von dem er wusste, dass es mir absolut nicht schmecken würde. So konnte er sich ungeniert meinen Teller schnappen und alles weg-futtern. Und all meine Drinks wegschlürfen. Ich dachte mir nur: „So läuft das also hier…“ Und genau so lief es fortan immer, wenn wir aus waren. (lacht)

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Phil noch am Leben wäre, wenn er in einer anderen Zeit gelebt hätte. Heutzutage ist es doch schon fast chic und trendig, an der Nadel zu hängen. Das macht den Künstler noch „mystischer“ und unnahbarer. Daher wäre er wohl in irgendeiner hippen Londoner Entzugsklinik und würde die ganze Zeit versuchen, mit irgendwelchen Topmodels zu vögeln. Doch damals lagen die Dinge anders. Man konnte noch nicht mal professionelle Hilfe suchen, denn wenn das rauskam, war man als Musiker erledigt, weil einen die Presse in Grund und Boden schrieb. Sogar nach seinem Tod las man überall schreckliche Dinge über Phil. Es macht mich nach wie vor sehr traurig.

Peter Green

Als Peter Eric Clapton bei John Mayall’s Bluesbreakers ersetzte und die Band in Belfast spielte, habe ich ihn das erste Mal live gesehen. Es war unglaublich. Ich hatte noch nie zuvor so einen Gitarrensound gehört. Später, als wir mit Skid Row im Vorprogramm von Fleetwood Mac durch die USA tourten (Green ist einer der Fleetwood Mac-Bandgründer – Anm.d.Red), bekam ich eine Chance, ihn persönlich kennenzulernen. Er lud mich ein, nach der Show hinter die Bühne zu kommen. Ich machte mir beinahe in die Hose, so nervös war ich. Doch er sagte zu mir: „Mir gefällt dein Stil. Hast du heute Abend noch was vor?“ Ich entgegnete ihm, dass ich noch einen zweiten Gig hätte und weg müsste. Doch nach diesem Auftritt fuhr ich zu ihm ins Hotel, und wir redeten die halbe Nacht über Musik und Gitarren. So begann unsere Freundschaft. Außerdem half er mir und der Band, wo er konnte. Green erzählte jedem, dass ich der aufregendste Gitarrist sei, den er seit Hendrix gesehen hätte. Als ich das hörte, schwebte ich wochenlang auf Wolke Sieben.

Jahre später nahm ich ein Album mit seinen Songs auf – BLUES FOR GREENY. Ich spielte sie alle mit der Les Paul-Gitarre ein, die ich ihm vor Jahren abgekauft hatte. Daher kam ich auf die Idee, dass es doch eine coole Sache wäre, ein Foto von ihm, mir und der Gitarre für das Booklet zu schießen. Also trafen wir uns, um das Bild zu machen. Er war ein bisschen durch den Wind bei der Session. Schließlich nahm er die Gitarre in die Hand und sagte: „Ah, tolles Stück. Ich habe meine verkauft.“ Ich antwortete: „Peter, das ist deine.“ Er darauf: „Nein, kann nicht sein. Dazu ist sie zu alt.“ Ich wiederum: „Nun, der Deal ist auch schon länger her.“ Green überlegte, sagte nachdenklich, dass sie wirklich wie seine alte Gitarre aussähe, nahm die Les Paul noch einmal in die Hand, spielte einen Akkord und sagte dann: „Ja, wirklich: Treffer!“

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2 Kommentare

  1. Traurig dass Gary , Rory Jack und viele andere nicht mehr unter uns sind.
    Bin einfach nur glücklich diese Musiker alle Live und einige sogar in persönlicher Begegnung erlebt haben zu dürfen.
    Eine tolle Zeit, die für mich in musikalischer Hinsicht als Hobby-Musiker an der Gitarre prägend war.
    Ich vermisse sie alle ………R.I.P. Jungs

  2. Ja, die Helden und Idole unserer Jugend sterben einer nach dem anderen und mit Ihnen stirbt auch ein Teil unserer Vergangenheit

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