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Und weiter geht es mit den nächsten 25 Gemeintipps:
Nico Icon (D, USA/1995)
Was, wenn man mit einzigartiger Gabe gesegnet ist, jedoch keine Freude daraus ziehen kann? Dies ist der rote Faden, der durch diese Doku über die Kölnerin Christa Päffgen, die unter dem Namen Nico gemeinsam mit The Velvet Under-ground Musikgeschichte schrieb. Jedoch weder als erfolgreiches Model, in den Ansätzen ihrer Schauspielkarriere noch als Sängerin war Päffgen zufrieden, schnell war Heroin einzige Inspiration und einziges Ziel. Der hier gewagte Blick hinter die Fassade der Kunstfigur zeigt einen ruhelosen Geist, der trotz großen Erfolgs an der Leere des eigenen Lebens scheitert.
Natural Born Killers (USA/1994)
Ein Musikfilm im eigentlichen Sinne war dies nicht, doch der mörderische Roadtrip von Juliette Lewis und Woody Harrelson wurde nicht nur als kompromisslose Mediensatire oder dank der Glanzleistungen der Hauptdarsteller zur Legende, sondern auch wegen des Soundtracks, äußerst kompetent zusammengestellt von keinem Geringeren als Trent Reznor. Genialer wurde die Musik von Patti Smith, Cowboy Junkies, Leonard Cohen, L7, Patsy Cline, Jane's Addiction, Bob Dylan und Rage Against The Machine nie in Szene gesetzt, während natürlich auch Nine Inch Nails nicht fehlen durften, u.a. mit ›Burn‹, dem besten Non-Album-Track, der je aus Reznors Feder floss.
Nashville Lady (USA/1980)
Das auf dem Leben der Country-Legende Loretta Lynn basierende Biopic „Nashville Lady“ war für sieben Oscars nominiert und gewann dank Sissy Spacek in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin. Na Und? Wesentlich interessanter ist, dass Spacek im Zuge ihrer Rolle für einen Grammy nominiert wurde, und zwar in der Kategorie Best Country Vocal Performance. Eine Ehrung, die nicht vielen Schauspielern zu Teil wird, hier aber hoch verdient gewesen wäre. Bekommen hat Spacek den Preis zwar nicht, allerdings weist die Nominierung deutlich auf die musikalische Qualität hin, mit der Spacek die Country-Songs von Loretta Lynn im Film darbietet.
Muscle Shoals (USA/2013)
Wie sehr prägt der Ort, an dem ein Musiker seine Stücke schreibt, entwickelt und aufnimmt, den Sound und das damit verbunene Gefühl? Nur eine der Fragen, die sich stellen, wenn Regisseur Greg Camalier seine Dokumentation über Superproduzent Rick Hall und dessen Fame Studios in Muscle Shoals, Alabama, beginnt. So unterschiedliche Künstler wie Aretha Franklin, Bono, Mick Jagger, Alicia Keys und Jimmy Cliff melden sich zu Wort, wenn es darum geht, die Bedeutung von Studio und Städtchen für die Entstehung berühmter Songs und Alben mit Anekdoten und eigenen Erfahrungen zu unterstreichen.
Moulin Rouge (AUS, GB, USA/2001)
Baz Luhrmann gelang mit diesem Film das Kunststück, im Handumdrehen ein über Jahrzehnte darbendes Genre wiederauferstehen zu lassen. Das tat er mit visueller Opulenz, durchgeknalltem Humor, einem perfekten Gespür für effektvollen Mega-Kitsch – und einem Soundtrack, der so genial durch Versatzstücke aus allen möglichen Genres wirbelte, dass er auch Leute begeisterte, die vom Film gar nichts wissen wollten. Ob Bowie, Nirvana, Kiss, U2, Queen oder The Police: Mehr Rock'n'Roll gab es am Fuße von Montmartre nie zu hören.
The Misanthrope (USA/2001)
Für den Außenstehenden ist die Welt des skandinavischen Metals in all seinen Spielarten oft ein Mysterium, besonders wenn es darum geht, Bühnenpersona und den Menschen dahinter voneinander zu trennen. Die Doku-mentation „The Misanthrope“ mit Darkthrone-Sänger Nocturno Culto vor der Kamera, bringt dabei etwas Licht in diesen finsteren Kosmos: Lange, in Schwarzweiß gehaltene Kamerafahrten über verschneite Waldwege, untermalt von Darkthrone-Sound auf der einen Seite, höchst banale und damit wunderbare Gegenpunkte setzende Szenen aus dem Alltag: ein wortkarges Halma-Spiel während der Proben oder herrlich alberne Szenen während Studiobesuchen erwecken den Eindruck, über eben alltägliche Belanglosigkeiten ein tieferes Verständnis für Szenerie die zu entwickeln.
Der Mann der vom Himmel fiel (GB/1976)
Wenn Rockstars sich plötzlich einbilden, ins Filmgeschäft einsteigen zu müssen, ist das Ergebnis oft bestenfalls belächelnswert (hallo, Mick Jagger). Nicht so David Bowies Lein-wanddebüt – die Story um einen Außerirdischen, der zur Erde kommt, um seinen Planeten zu retten, und dann Opfer ihres terminalen Zerfalls wird, war ein seltenes Beispiel für eine perfekte Symbiose aus Rolle und Darsteller. Unvergessen die ultra-unheimliche Offenbar-ungsszene, unglaublich Bowies Bekenntnis, dass er während der gesamten Dreharbeiten so mit Koks zugedröhnt war, dass er kaum wusste, was er tat. Sensationell.
Lost Highway (F, USA/1997)
Drei Jahre nach Oliver Stones „Natural Born Killers“ (siehe unter N) tat sich Trent Reznor mit einem weiteren Kult-regisseur zusammen, um den Soundtrack zum Schlüssel-element von dessen Film zu machen. Was sich hier als umso hilfreicher erwies, da man bei David-Lynch-Streifen eigentlich nie so ganz sicher ist, was man sich da gerade in die Netzhaut und die Hirn-windungen gefahren hat. Die Musik war aber über jeden Zweifel erhaben: Bowie, Lou Reed und die Smashing Pumpkins konnten hier glänzen, Mr. NIN lieferte mit ›Perfect Drug‹ den zweiten Hammersong ab, der es nie auf eines seiner Alben schaffte.
Little Nicky - Satan Junior (GB/2000)
Die Hölle ist ein Familienunter-nehmen und Papa Satan (Harvey Keitel) möchte, dass sein Sohn Little Nicky (Adam Sandler) einmal den Laden übernimmt. Doch bevor es soweit ist, muss er auf die Erde und seine Brüder Adrian und Cassius zurück in die Hölle schicken. Die beiden möchten den dunklen Thron nämlich selbst besteigen und die Weltherrschaft an sich reißen. Doch Nicky ist ein Dämon, die Erde ein wirklich skurriler Ort und seine Brüder echte Teufelsbraten. „Littly Nicky“ ist eine grandiose schwarze Komödie mit Ozzy Osbourne als Weltenretter, indem er Adrian, der sich in eine Fledermaus verwandelt hat, den Kopf abbeißt.
Light Of Day (USA/1987)
Thomas Newman, im Verbund mit seiner erweiterten Familie und als Teil des weltgrößten Oscar-Clans aus Komponisten, Dirigenten und Musikern, lieferte die Filmmusik zu Paul Schraders Rock-Drama über die fiktive Band The Barbusters. Michael J. Fox, bemüht sein „Zurück in die Zukunft“-Image abzulegen und auf dem Soundtrack mit ›You Got No Place To Go‹ vertreten, und Gena Rowlands stellen die Hauptrollen als Geschwisterduo mit Star-Träumen. So richtig steppt der Bär jedoch bei den Gastauftritten: Joan Jett ist als Mutter der beiden zu sehen und spielte einen von Springsteen geschriebenen Song für den Soundtrack ein, während Trent Reznor mit der fiktiven Band The Problems auftritt.
Led Zeppelin: The Song Remains The Same (GB, USA/1976)
Eine der absoluten Legenden unter den Konzertfilmen ist „The Song Remains The Same“. Neben – geht man davon aus, dass der durchschnittliche Zuschauer nicht unbedingt gerade auf einem LSD-Trip ist – seltsam bis ungewollt heiteren Zwischen-Sequenzen zeigt er die Aufnahmen der großartigen 1973er-Led Zep-pelin-Shows im New Yorker Madison Square Garden. Bis heute dokumentiert dieser Streifen die unangefochtene Genialität von Page, Plant, Bonham und Jones sowie die ihrer Lieder (u.a. ›Rock And Roll‹, ›No Quarter‹, ›Moby Dick‹, ›Black Dog‹ und ›Whole Lotta Love‹).
Le Donk & Scor-Zay-Zee (GB/2009)
Großteils improvisiert und während der Vorbereitungen des Arctic-Monkey-Konzertes im Juli 2007 gedreht, folgt der britische Regisseur Shane Meadows, der bereits mit „This Is England“ ein bestechendes Gespür für die Graduierungen der Jugend-kultur zeigte, dem Ruf der Musik-Mockumentary. (Anti-)Held ist der gescheiterte Musiker Le Donk (Paddy Considine), der als Roadie für die „Arctical“ Monkeys unterwegs ist. Doch auch Le Donk hat noch eine Chance auf Ruhm, denn er betreut den jungen, tapsigen Rapper Scorzaysee, dem er im Vorprogramm zum Durchbruch verhelfen will.
Der Kleine Horrorladen (USA/1986)
Mr. Mushnik besitzt einen Blumenladen in Down Town. Doch das Geschäft läuft schleppend, bis sein Gehilfe Seymour Krelborn auf die Idee kommt, die seltene Pflanze, die er Audrey II nennt und bei einem Chinesen gekauft hat, ins Schaufenster zu stellen. Scheinbar mit magischen Kräften ausgestattet, zieht sie tatsächlich Kunden an, was den Laden vorm Ruin rettet. Als sie einzugehen scheint, beginnt Sey-mour, sie mit seinem Blut zu füttern, was Audrey II enorm wachsen und sogar sprechen lässt. Als er nicht mehr genug Blut liefern kann, will ihn Audrey II zu einem Mord anstiften. Wundervolle Rocky Horror Picture Show im Blumenladen.
Jimi Hendrix: Jimi Plays Monterey (USA/1986)
Ein dreifaches Hoch auf D.A. Pennebaker, der während Jimi Hendrix’ denkwürdigem Auftritt beim „Monterey Pop Festival“ die Kameras draufhielt. Schon beim Intro, einem druckvollen Cover von Howlin’ Wolfs ›Killing Floor‹, bläst Jimi dem Publikum die Gehörgänge frei – und hinterlässt nach der finalen Zerstör-ungsorgie ›Wild Thing‹ abgesenkte Kinnladen. Pyromane Hendrix steht noch voll in jugendlichem Saft, Mitch Mitchell trommelt wie ein Wahnsinniger und statt länglicher Improvi-sationen späterer Shows gibt’s hier noch Dreiminutenkracher à la ›Fire‹, ›Foxy Lady‹ und ›Purple Haze‹.
Heavy Metal Parking Lot (USA/1986)
Gerade einmal 17 Minuten lang ist die DIY-Doku tief aus dem Herzen der 80er, die zu Beginn des folgenden Jahrzehnts zu einer Art Heiligem Gral der VHS- und Musiksammler wurde. Regisseur John Heyn wanderte für seine Metalhead-Reportage über den Parkplatz des Capitol Centre im kleinen Städtchen Largo, Maryland, in dem wenige Stunden später Judas Priest auftreten würden. So sind wir Zeugen des klassischen „Tailgating“, wenn selbst gemalte Fanbanner entrollt und wildeste Haarverbrechen auf Film gebannt werden, während angetrunkene Musikliebhaber ihre Lieblingsstrophen lallen. Gibt es übrigens kostenlos auf YouTube zu sehen!
Heavy Metal (CDN/1981)
Der Astronaut Grimaldi kehrt von einer Weltraumreise zurück und überreicht seiner Tochter eine grün glühende Kugel als Geschenk. Doch diese trägt etwas unfassbar Böses in sich, das Grimaldi tötet und seine Tochter als Geisel hält. Es nennt sich Loc-Nar, die Summe alles Bösen. Um seinen Einfluss in Zeit und Raum zu demonstrieren, zeigt es dem Mädchen in kurzen schrecklichen Episoden, was es alles vollbracht hat – mit viel Gewalt, reichlich Blut, nackter Haut und Sex. Absolut trashig, absolut kultig.
Heavy
Harley Davidson And The Marlboto Man (USA/1991)
Anfang der 90er Jahre kämpften Don Johnson und Mickey Rourke nicht nur gegen den allmählichen, eigenen Abstieg in die Bedeu-tungslosigkeit an, sondern legten sich über ihre Filmfiguren auch noch mit skrupellosen Bänkern an. Der Film selbst war einst ein spektakulärer Misserfolg, der erst später, zum Großteil dank seines Soundtracks, zu Kultehren kam. Denn dort versammeln Blackeyed Susan, The Kentucky Headhunters, L.A. Guns und Waylon Jennings zum musikalischen Stelldichein, zu dem die beiden Legenden Peter Frampton und Steve Marriott den exklusiven Song ›The Bigger They Come‹ beisteuerten.
Happy Metal (F/203)
Die Schwermetaller Dead MaKabés leiden unter Erfolglosigkeit, der spontane Auftritt bei einem renommierten Festival soll nun die Wende bringen. Nur: Der Trip dorthin wird für die Jungs zur Tortur, denn nach dem kuriosen Unfalltod eines Clubbesitzers wird das Quartett von der Polizei gejagt, muss sich von seiner stolzen Haartracht trennen und schließlich sogar im kunterbunt bemalten Hippie-Bus durch die Gegend tingeln. Ausgerechnet als Beatles-Coverband geben sie dann auch noch den Auftritt ihres Lebens.
Hair Metal Massacre (USA/2013)
Bereits der Titel ist eine Verneigung vor dem kurzlebigen Subgenre des Heavy-Metal-Horrorfilms, der zu Beginn der 80er aufpoppte und uns perlen wie „Hard Rock Zombies“, „Monster Dog“ und „Rocktober Blood“ bescherte. „Heavy Metal Massacre“ war ein billigst produzierter und selbst vertriebener C-Reißer, der in den 90ern auf Grund seiner Nichtverfügbarkeit zur Obsession von Sammlern wurde. Regisseur Danny Draven, Trash-experte sondergleichen, belebt nun das Genre mit seinem „Hair Metal Massacre“ neu.
Groupies Forever (USA/2002)
Einst waren Suzette (Goldie Hawn) und Lavinia (Susan Sarandon) wilde Groupies, doch jetzt – 20 Jahre später – plagt sich Suzette mit Schulden und Lavinia lebt das typische Vorstadtleben mit Mann und Tochter. Als die beiden wieder aufeinander treffen, ist Suzette schockiert von der Lebensweise ihrer Freundin, doch nach und nach finden die beiden wieder zusammen. Eine Komödie, die vor allem von ihren beiden Hauptdarstellerinnen lebt.
The Great Rock'n'Roll Swindle (GB/1980)
Einst war Julien Temples Bastard aus Konzertfilm Mockumentary, Doku und augenzwinkerndem Spiel mit den Klischees nicht weniger als die ironische Abrechnung mit dem Punk-Movement: Die Sex Pistols als verlängerter Arm einer Marketing-Maschinerie, die Anarchie und Zukunftsverweigerung als perfide Slogans eines weitreichenden Plans zum Ausverkauf der Subkultur darstellen? Klingt komisch, ergibt im wilden Mix aus Live-Gigs, Animations-sequenzen und dauerfluchenden Künstlern aber Sinn, denn surrealer und subversiver präsentierte sich Punk seitdem nie wieder.
The Grateful Dead Movie (USA/1977)
Das Uncle-Sam-Skelett auf seinem bisher größten Trip... Trippig mutet auch die Einleitung dieses Konzertfilms an, die von Animator Gary Gutierrez kreiert wurde. Im Fokus stehen die 1974er-Konzerte im Winterland Musikthea-ter in San Francisco unter Benutzung der Wall of Sound – des damals weltgrößten Lautsprecher-systems, speziell angefertigt für diese Tour.
Fugazi - Instrument (USA/1999)
Jem Cohens Dokumentation begleitet die Post-Hardcore-Legenden Fugazi genau an die Orte, an die schon so viele Bands zuvor von Filmemachern begleitet wurden: Auf die Bühne, hinter die Bühne, in den Tour-Buss und ins Studio. Primär wird dabei jene Zeit der Band abgedeckt, als das 1995 erschienene Album RED MEDICINE im Studio aufgenommen wurde. Was „Fugazi – Instrument“ von den vielen anderen vergleichbaren Dokus abhebt, ist der hauptsächlich instrumentale Soundtrack, der speziell für den Film angefertigt wurde und aus vielen bis dahin unveröffentlichten Tracks sowie Demo-Cuts aus dem Nachfolge-Album END HITS besteht. Ein Fest für Fans!
Ford Fairlane - Rock'n'Roll Detective (USA/1990)
„Ford Fairlane – Rock’n’Roll Detec-tive“ ist ein wirklich unfassbar schlechter Film. Nicht umsonst hat der Streifen von „Stirb Langsam 2“-Regisseur Renny Harlin gleich fünf (!) goldene Himbeeren gewonnen. Und wie das bei Trash der höchsten Güteklasse eben so ist, wird man damit zwar nicht finanziell erfolgreich, aber im Idealfall zum Kult. Den hat sich der Film alleine schon auf Grund seines Soundtracks verdient, der große Namen wie Billy Idol und Mötley Crüe auffährt, um den Rock'n'Roll Detective stilecht zu begleiten, wenn dieser in Sachen Proletentum und Sexismus Sprüche heraushaut, dass Alice Schwarzer heute noch die Ohren schlackern.
Foo Fighters: Back And Forth (USA/2001)
Die Dokumentation der Aufnahmen zum 2011er-Foo-Fighters-Album WASTING LIGHT, die in Dave Grohls Garage stattfinden und so eine Rückkehr zum Ursprung der Band darstellen, nutzt Regisseur James Moll, um die gesamte gleichermaßen erfolgreiche wie auch tragödienreiche Geschichte der Foos zu erzählen. Was mit einem trauernden Drummer, dessen Ein-Mann-Beschäf-tigungstherapie und einer Demokassette begann, wurde zur heute größten Band der Rockwelt. Erzählt aus der Sicht aller aktuellen und auf der Strecke gebliebenen Foo Fighters-Mitglieder, ist dieser Film eine offenherzige Rockumentary, die alle schönen und hässlichen Facetten des Lebens in einer Band offen freilegt.
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