Der Pate des britischen Blues im dritten Frühling.
Zusammen mit Alexis Korner zählt John Mayall zu den Wegbereitern des britischen Blues, zahlreiche spätere Rockstars lernten ihr Handwerk bei seinen Bluesbreakers. Hier eine kleine Auswahl seiner Schüler: Eric Clapton, Jack Bruce, Mick Taylor, Andy Fraser, John McVie, Mick Fleetwood und Peter Green spielten mit ihm in den Swinging Sixties. 1969 zog der Brite nach Kalifornien und scharte wiederum Talente um sich, darunter Harvey Mandel, Larry Taylor, Coco Montoya und Walter Trout. Zudem freuten sich die Größen des US-Blues darüber, mit Mayall & seinen Bluesbreakers aufzutreten, Albert Collins, Buddy Guy, Etta James und Mavis Staples sind nur eine kleine Auswahl. 2008 ging Mayall die Puste aus, er löste seine Band auf. Im Folgejahr änderte er seine Meinung, er nahm weitere Alben auf und stieg wieder in der Tourbus. 2013 feierte er seinen 80. Geburtstag mit dem passend betitelten Album A SPECIAL LIFE. Auf dem Coverfoto sieht John Mayall erstaunlich vital aus – und erstaunlich vital ist auch seine Musik. Drei Nummern hat er selbst komponiert, darunter das politisch-kritische ›World Gone Crazy‹. Die anderen Songs sind Cover-Versionen, freundlicherweise steht dahinter in welcher Tonart sie gespielt werden. Der Chef selbst greift zu Piano, Orgel, Mundharmonika, Clavinet und gelegentlich auch zur Gitarre, bei zwei Titeln begleitet ihn Akkordeonist Clifton Chenier. Man ist verblüfft über die Zeitlosigkeit des Blues und die Frische dieses außergewöhnlichen Musikers.