Mit R’n’ B -getönten Hits wie ›Gimme Some Lovin’‹, ›Keep On Running‹ und ›I’m A Man‹ zählte seine Spencer Davis Group Mitte der 60er Jahre zu den erfolgreichsten britischen Beat-Invasoren. Spencer David Nelson Davies, so der eigentliche Name des gebürtigen Walisers, spielte zwar Gitarre, Mundharmonika und sang die zweite Stimme, doch im Mittelpunkt der Band stand zweifellos der als Wunderkind gefeierte Steve Winwood.
Dessen Bruder Muff sowie Schlagzeuger Pete York komplettierten das Line-up, allerdings riss die Hit-Serie nach Steves Einstieg bei Traffic, 1969 löste sich die SDG auf. Der Namensgeber, eingefleischter Folk- und Blues-Fan, nahm eigene Alben auf und kooperierte etwa mit Sneaky Pete Kleinow von den Flying Burrito Brothers, bevor er seine Band 1972 kurzzeitig reformierte. Das nächste Kapitel schrieb der Germanist, der einst in Birmingham und Westberlin studiert hatte, auf der anderen Seite des Musik-Business: Er folgte Muff Winwood, der mittler weile als Produzent arbeitete, zu Island Records, wo er als Promoter u. a. die Karrieren von Bob Marley und seinem Ex-Kollegen Steve Winwood begleitete.
Als Musiker trat er auch weiterhin in Erscheinung, sei es als loses Mitglied der Class Rock All Stars und der World Classic Rockers, die in wechselnden Besetzungen u. a. mit Denny Laine, Randy Meisner und Bobby Kimball auf Tour gingen, oder als Chef der reformierten SDG. Eine Lungenentzündung wurde dem 81-Jährigen nun zum Verhängnis, Spencer Davis verstarb am 19. Oktober in seiner amerikanischen Wahlheimat.