Ein nachdenklich-atmosphärisches und gerade deshalb so gelungenes Coveralbum
Ganz sparsam lässt sich die Sängerin aus Bermuda hier begleiten. Damit steht OTHER SHORES in klarem Kontrast zu ihrem bis dato aktuellen Album PEARL von 2019, auf dem uns Nova so rockig wie seit den 90ern nicht mehr kam. Wenn sie hier nicht selbst die akustische Gitarre zupft, dann sind es lediglich ein Piano wie
bei Foreigners melancholisch eröffnendem ›Waiting For A Girl Like You‹, oder ein Cello wie bei John Lennons ›Jealous Guy‹. Gerade bei diesen Stücken (sowie bei ›Here Comes Your Man‹ von Pixies) macht nicht nur die ungewohnte Instrumentation, sondern auch die Attitüde Spaß, mit der sie die von Männern geschriebenen und gesungenen Texte zu ihren eigenen macht. Weitere Höhepunkte sind das der Emotionalität der Sting-Vorlage nahe kommende ›Fragile‹, das aufreizend langsame ›Like A Hurricane‹ (Neil Young), das clever zwischen peppig und nachdenklich changierende ›Ever Fallen In Love‹ von The Buzzcocks und das andächtig anmutende, komplett a cappella dargebotene ›Sailing‹ (Sutherland Brothers/Rod Stewart).
7 von 10 Punkten
Heather Nova
OTHER SHORES
OMN LABEL SERVICES/ROUGH TRADE